Gedenken an den Warschauer Aufstand 1944

Anlässlich des 76. Jahrestages des Beginns des Warschauer Aufstandes hatten  das Generalkonsulat der Republik Polen, die Polnische Katholische Mission in Hamburg und eine poln. Pfadfindergruppe aus Hamburg am 1.8.2020 um 17 Uhr an die Grabstätte polnischer  Arbeitskommandogefangenen der in Wilhelmsburg bei ihrer Zwangsarbeit  umgekommenen Soldaten der Armia Krajowa,  im Neuen Friedhof in Harburg eingeladen, um gemeinsam an die Gefallenen und Ermordeten zu erinnern.

 

Aleksandra Jeszke-Zillmer, stellvertretende Vorsitzende und Hartwig Zillmer, Mitglied im Vorstand der DPG Hamburg,  nahmen an der Gedenkstunde teil und legten ein Gebinde im Gedenken an die Opfer des Warschauer Aufstandes an die Grabstätte.

Jedes Jahr zur „W“ –Stunde (1.8., 17 Uhr) sind Sirenen auf den Straßen von Warschau und in ganz Polen zu hören. In einer  Schweigeminute würdigen die Bewohner*innen die Aufständischen und die Zivilbevölkerung.

Die Toten waren Teilnehmer des Aufstandes. Gemeinsam mit etwa 50.000 Polinnen und Polen kämpfte die Armia Krajowa– mit großer und mutiger Unterstützung der Warschauer Bevölkerung – 63 Tage lang gegen die Okkupanten und für die Freiheit ihres Landes. Etwa 18 Tausend der Kämpfer*innen fielen, 150.000 Zivilisten wurden ermordet. Nachdem die Armia Krajowa (AK) am 2. Oktober 44 kapituliert hatte,  war die Rache der Sieger unerbittlich: Große Teile Warschaus wurden systematisch dem Erdboden gleichgemacht, 60.000 Polinnen und Polen wurden in Konzentrationslager deportiert und zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich geschickt, etwa 5.000 in das KZ Neuengamme. 16.000 Menschen wurden in Kriegsgefangenenlager im gesamten Reich transportiert.

Die auf der Grabstätte verzeichneten Toten  mussten u.a. Trümmer im Hafen und hafennahen Betrieben beiseite räumen und wenn es wieder einmal einen Bombenalarm gab, wurden diese Menschen nicht in die Luftschutzbunker und Keller gelassen. Draußen starben sie.

Auf einer Informationstafel – Produkt eines Projektes vor einigen Jahren und  erstellt von Schülern der ehem. Gesamtschule Harburg (heute Goethe-Stadtteilschule Harburg), gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – sind diese Zusammenhänge dargestellt.

Nun sind wir auf der Suche nach der Präsentation dieses Projektes. Es sind Fragen aufgetaucht, denen wir nachgehen wollen.

Wie bereits bei einer großen Veranstaltungsreihe 2014 zum 70. Jahrestag des  Warschauer Aufstandes mit dem Mahnmal  St. Nikolai, der Landeszentrale für Politische Bildung, der Gedenkstätte KZ Neuengamme und dem poln. Generalkonsulat bemühen wir uns – auch hier – immer wieder darum, an wichtige Daten der Geschichte Polens und der deutsch-polnischen Geschichte im Gedächtnis der Menschen in Hamburg zu erinnern.

 

Hartwig Zillmer / Aleksandra Jeszke-Zillmer

 

 

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