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JAHRESKONGRESS der Deutsch-Polnischen und Polnisch-Deutschen Gesellschaften
Der 30. Kongress der Deutsch-Polnischen und Polnisch-Deutschen Gesellschaften unter dem Motto „Nachbarschaft in der Mitte Europas“ fand vom 7. bis 9. Oktober in Rzeszów (Karpatenvorland) statt.
Während des Kongresses wurde bereits zum 18. Mal der DIALOG-PREIS verliehen. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr Professor Andrii Portnov, Lehrstuhlinhaber der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina. Der Historiker vermittelt seit einigen Jahren kompetent und engagiert Wissen über die Ukraine und ihre historischen Verflechtungen mit Europa, insbesondere mit Polen. Dies ist eine wichtige Aufgabe, da das Bewusstsein für die Komplexität des östlichen Europas in Deutschland bislang nur schwach ausgeprägt ist. Dabei bildet etwa die polnisch-ukrainische Aussöhnung eine wichtige Grundlage für den Frieden und die Stabilität Europas nach 1989 – ein bislang zu sehr verkanntes europäisches Erbe, dem viel Zukunftspotential innewohnt.
Während des Kongresses wurden wichtige Themen zu den deutsch-polnischen Beziehungen diskutiert. Sie sind in den letzten Jahren auf der Regierungsebene auf den Tiefpunkt angekommen, die Ratlosigkeit auf unserer Seite ist groß. Wie können wir die Errungenschaften des Verständigungsprozesses der letzten fünfzig Jahre schützen und neue Perspektiven entwickeln? Auch der russisch-ukrainische Krieg und sein Einfluss auf die deutsch-polnische Beziehungen wurden thematisiert.
