3. Die Arbeit der DPG Hamburg

3. Die Arbeit der DPG Hamburg

Die Mitgliedschaft der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg spiegelt die gesellschaftliche Struktur der Freien und Hansestadt Hamburg wider; ihr gehören geborene Hamburger/innen ebenso an wie Menschen aus den ehemals deutschen Ostgebieten, aus dem Hamburger Umland und aus Polen.

Die Werbung neuer Mitglieder erfolgt in erster Linie über die unterschiedlichen Veranstaltungen im Rahmen des Arbeitsprogramms der Gesellschaft. Besonders erfolgreich ist die Werbung über die Studienfahrten, die die Gesellschaft regelmäßig organisiert. Als Material dienen ein Faltblatt mit kurzer Darstellung der Gesellschaft, die regelmäßigen Mitteilungen über das aktuelle Programm der Gesellschaft, das auch Hinweise auf Veranstaltungen anderer Träger über Polen enthält, und unser Bundesmagazin DIALOG. Es wird auch bei Veranstaltungen anderer Träger für die Gesellschaft geworben.

Neue Mitglieder möchten in erster Linie den deutsch-polnischen Dialog fördern und mit ihrer Mitgliedschaft zu einer dauerhaften positiven Entwicklung zwischen beiden Völkern beitragen.

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Republik Polen ist sehr intensiv. Es findet ein ständiger Informationsaustausch zwischen dem GK und der Gesellschaft statt. Veranstaltungen werden nach gegenseitiger Absprache organisiert bzw. es wird wechselseitig der jeweilige Empfängerkreis von Informationen über Veranstaltungen informiert.

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hamburg informiert ihre Mitglieder und einen Kreis von Interessenten/tinnen regelmäßig in Form von „Mitteilungen“ über die eigenen Veranstaltungen und über Veranstaltungen anderer Träger mit deutsch-polnischen Bezug; diese Mitteilungen erscheinen etwa alle acht Wochen. Sie ist mit einer eigenen Homepage unter www.dpg-hamburg.de im Internet vertreten. Da Hamburg mit der Springer-Presse eine leider sehr einseitige „Printmedien-Landschaft“ besitzt, ist das Echo auf Pressemeldungen (z.B. für die Veranstaltungswerbung) sehr gering. Daraus ergibt sich, dass auch kaum Redaktionsbeiträge über Veranstaltungen gebracht werden. Die Teilnahme an unseren eigenen Veranstaltungen ist unterschiedlich und könnte generell besser sein.

Schon von Beginn ihrer Tätigkeit an hat die DPG Hamburg für ihre Verständigungsarbeit die Zusammenarbeit mit Hamburger Institutionen und Organisationen gesucht. Besonders intensiv war bzw. ist die Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Hamburg, der Evangelischen Akademie Hamburg (leider nicht mehr existent), der Neuen Gesellschaft Hamburg, der Landeszentrale für politische Bildung, der Senatskanzlei, der Behörde für Bildung und Sport, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Handelskammer Hamburg, der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Einer der Schwerpunkte der Arbeit der Gesellschaft in ihrer Anfangsphase und bis in die Gegenwart war die Unterstützung von deutsch-polnischen Aktivitäten im Bildungsbereich, die insbesondere von Vorstandsmitgliedern getragen wurden, die als Lehrer oder Schulräte die Kontakte nach Polen zu intensivieren suchten. Herausragendes Beispiel dieser Aktivitäten waren die Lehrerbildungsreisen des Hamburger Instituts für Lehrerfortbildung, die schon Anfang der 60er Jahre durchgeführt und Anfang der 70er Jahre in Studienreisen auf Gegenseitigkeit weiter entwickelt wurden. Die DPG Hamburg hat es sich von 1973 an nicht nehmen lassen, jede polnische Reisedelegation jeweils in eigenen Veranstaltungen zu begrüßen und zu betreuen. Unsere Gesellschaft unterstützte darüber hinaus tatkräftig die Organisation von Schülerwettbewerben, Schüleraustauschbegegnungen und Schulpartnerschaften. Besonders bemerkenswert war die zwischen dem Hamburger Landesschulrat und dem Warschauer Kurator für das Schulwesen bereits Ende der 80er Jahre vereinbarte Entwicklung eines Lehrplans zum Thema Friedenserziehung, dem in den 90er Jahren weitere Pläne zu den Themen Umwelterziehung und Europa folgten; diese Lehrpläne wurden von Warschauer und Hamburger Lehrerinnen/Lehrern in Arbeitstagungen vorbereitet, die wechselseitig in Hamburg und Warschau stattfanden. Nach der Wende organisierte die DPG Hamburg auf Wunsch polnischer Partner Deutsch-Sprachkurse für polnische Lehrer/innen zunächst in Stettin/Szczecin und später auch an anderen Orten in Polen; für diese Kurse wurden Hamburger Lehrerinnen und Lehrer gewonnen, die diese Kurse in den Sommerferien kostenlos durchführten.

Ausgehend davon, dass die Gründungsphase der Gesellschaft sehr stark durch gewerkschaft-liche Jugendarbeit beeinflusst worden war, bestand insbesondere in den 70er Jahren der starke Wunsch, durch Jugendaustauschvereinbarungen eine Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der polnischen Jugend zu entwickeln. Entsprechende Initiativen liefen leider auf polnischer Seite immer wieder ins Leere. Während die Generation der Väter, die unter dem nationalsozialistischen Terror in unvorstellbarer Weise gelitten hatte, die Hand zur Aussöhnung und Verständigung ergriff, waren die Repräsentanten des Dachverbandes der polnischen Jugendverbände zu einem solchen Schritt, der die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft in Europa zum Ziele hatte, nicht zu bewegen.

Vor diesem Hintergrund hat die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hamburg in einer Vielzahl von einzelnen Initiativen Jugend- und Sportbegegnungen vermittelt und aktiv gefördert. Partner dieser Begegnungen waren der Hamburger Sportbund, der Hamburger Handballverband und Hamburger Sportvereine auf sportlicher Ebene und der Deutschen Hilfsgemeinschaft für Jugendbegegnungen. Das Bestreben bei diesen Aktivitäten war immer dauerhafte Austauschkontakte zu entwickeln, was allerdings leider nur in Ausnahmefällen gelang. Ein nachahmenswertes Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit zwischen dem Hamburger Handballverband und seinen polnischen Partnern in Krakau, die seit über 25 Jahren erfolgreich läuft.

Im Kulturbereich hat sich die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hamburg trotz nur bescheidener finanzieller Mittel mit vielen Aktionen als Veranstalterin, Mitveranstalterin und Initiatorin einen Namen gemacht. Zahlreiche Ausstellungen von Bildern, Fotos, Plakaten, Karikaturen und polnischer Volkskunst, Theateraufführungen (wie das Teatr Stary Kraków, das Taubstummen-Pantomimentheater Olsztyn/Allenstein), Präsentationen von polnischer Folklore durch Tanz- und Gesangsensemblen (wie RESOVIA SALTANS) sowie von polnischem Weihnachtsbrauchtum aus den südostpolnischen Dörfern Nosówka, Brzoza Królewska, Blazowa und Albigowa, Dichterlesungen (u.a. Andrzej Szczypiorski Ende der 70er Jahre), polnische Filmreihen, Präsentationen polnischer Musik von Rock über Klassik bis zur Chormusik (u.a. der Warschauer Mädchenchor WIWAT) ziehen sich wie ein buntes Band durch die Geschichte der Gesellschaft und dokumentieren auch auf diesem Gebiet eine über Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit.

Ein weiterer Schwerpunktbereich der Arbeit wurde mit einem Praktikanten-Programm geschaffen, über das in den 70er und 80er Jahren einer Reihe von jungen Architekten, Ingenieuren und Ärzten Praktika in der Hamburger Baubehörde bzw. in Hamburger Kranken-häusern ermöglicht wurden. Aus diesen Praktikumsaufenthalten haben sich Freundschaften entwickelt, die bis in die heutige Zeit fortdauern.

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