Am Donnerstag, dem 7. November um 18.30 Uhr wird Emil Mendyk, Philosoph und hauptberuflich Reiseleiter über das heutige Niederschlesien, die Region in Südwestpolen, berichten, in der sich die Geschichte der Deutschen, Tschechen, Polen, Österreicher und Ukrainer in den letzten drei Jahrhunderten fokussiert. „Den Garten haben mir die Preußen weggerissen“ – sagte Maria Theresia. „Der Wilde Westen“ – meinten viele Polen. „Es war mal“ – steht auf dem Buchumschlag in vielen deutschen Buchhandlungen. Niederschlesien ist die Region mit der schnellsten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Polen, wo aber auch die Literatur und das Theater zu den bedeutendsten im Lande gehört und wo sich 25% der Schlösser und Burgen in Polen befindet. Wo die Zwerge, der Berggeist und die neusten IT-Lösungen miteinander leben. Wo die Baufirmen immer noch viel zu tun haben. Wo die Menschen die billigeren Immobilien in Deutschland suchen. Niederschlesien ist eine Region, die sich selbst immer noch sucht. Die das „familiäres Gedächtnis“ irgendwo im Osten pflegt, aber sich selbst als durchaus „westliches Land“ findet.
In seinem Vortrag wird Emil Mendyk auf viele Fragen Antwort geben, u.a Was versteht man in Deutschland unter dem Begriff „(Nieder)Schlesien“? Was wird darunter in Polen verstanden? Hat man überhaupt einen Begriff davon? Wer ist ein „Niederschlesier“? Und – ob überhaupt?
Das Treffen findet in der Hauptkirche St. Nikolai, Harvesterhuder Weg 118, am Klosterstern im Elisabeth-Coester-Saal statt.