Dienstag, 16. Oktober 2018, 17.00 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
„Bartoszewski (1922 – 2015). Widerstand – Erinnerung – Versöhnung“
Vor drei Jahren starb der polnische Auschwitz-Überlebende, Außenminister und Historiker Władysław Bartoszewski, dessen Lebenswerk in der Ausstellung gezeigt wird. In Bartoszewskis Biografie spiegeln sich die Schattenseiten und Hoffnungsschimmer der miteinander verwobenen deutsch-polnisch-jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Sie erzählt vom Widerstand des frei denkenden Menschen gegen jede Form von Unterdrückung und Gleichgültigkeit den anderen Menschen gegenüber, erinnert an die Opfer der Verfolgung und verweist auf die Bereitschaft zum Dialog. Weil Władysław Bartoszewski nach dem Ende des 2. Weltkriegs jahrzehntelang aktiv an wichtigen historischen Prozessen beteiligt war, ist diese Ausstellung auch eine Erzählung über die neueste polnische und mitteleuropäische Geschichte.
Grußworte:
Justizsenator Dr. Till Steffen
Klaus Francke, Vorsitzender des Förderkreises Mahnmal St. Nikolai
Dr. Viola Krizak, DPG Hamburg
Einführung:
Marcin Barcz, langjähriger pers. Referent Bartoszewskis und Kurator der Ausstellung
Bettina Schaefer, Hg. des Buches: „Für Freiheit kämpfen – selbstbestimmt leben. Erinnerungen an Władysław Bartoszewski“
Gespräch mit Piotr Bachurzewski, Stiefsohn Bartoszewskis
Filmvorführung: „Brückenbauer“ 2017, Regie Zofia Kunert
Die Ausstellung wird gezeigt bis zum 20. November 2018, täglich 10.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt in diese Sonderausstellung ist frei.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin, der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg und der Bartoszewski-Initiative. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung. Wir danken der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit für die Ausleihe der Ausstellung.
Ein Gedanke zu “Ausstellungseröffnung „Wladyslaw Bartoszewski (1922-2015) Wiederstand, Versöhnung“ – 16.10.2018 – 19.00 Uhr im Ausstellungsraum im Mahnmal St. Nikolai”
VERNISSAGE DER BARTOSZEWSKI-AUSSTELLUNG
Am Dienstag, dem 16. Oktober fand in der Krypta St. Nikolai die Vernissage der Ausstellung „Bartoszewski 1922-2015 Widerstand – Erinnerung – Versöhnung“ statt, die nach Berlin und Magdeburg in Hamburg bis zum 20.November präsentiert wird. Klaus Francke , Vorsitzender des Vereins Mahnmal St. Nikolai, und Dr. Viola Krizak, Vorsitzende der Deutsch-Polnischer Gesellschaft Hamburg, haben die Gäste begrüßt. Das Konzept stellte der Ausstellungskurator Marcin Barcz vor, in dem er Bartoszewski als einen Wegbereiter der deutsch-polnischen Beziehungen nach 1945 darstellte. Er war als Redakteur von „Tygodnik Powszechny“ ein von den ersten polnischen Bürgern, der die ersten Kontakte mit den Menschen in Deutschland gesucht hat.
Marcin Barcz las Fragmente des Gedichtes „Reiss uns den Hass aus der Seele“ von Leonia Jablonkowna von 1943 vor, in dem die Opfer der Zerstörung Hamburgs erwähnt wurden. Das Gedicht wird in das Archiv der St. Nikolaikirche aufgenommen.
Besonders bewegend war die Schweigeminute für die Ehefrau von W. Bartoszewski, Zofia Bartoszewska, die fast genau vor einem Jahr, am 19. Oktober verstorben ist.
Bettina Schaeffer, Autorin des Buches „Für Freiheit kämpfen – Selbstbestimmt leben“ las das letzte Gespräch mit Zofia Bartoszewska vom 12.12.2015 vor, in dem sie das Leben mit dem nicht immer einfachen Ehemann schildert.
Als Ehrengast sprach Piotr Bachurzewski, der Stiefsohn von W. Bartoszewski, der über die Höhen und Tiefen des Lebens mit dem berühmten Stiefvater berichtete. Besonders in Erinnerung blieben ihm die Unsicherheit und die unruhigen Nächte nach der Einführung des Kriegszustands am 13.12.1981.
In einem Fragment des Films „Bartoszewski – Brückenbauer“ in der Regie von Zofia Kunert vom 2017, wurden Interviewausschnitte mit bekannten Persönlichkeiten aus Polen und Deutschland präsentiert.
Die Veranstaltung hat den Teilnehmer die Person von W.Bartoszewski näher gebracht und veranschaulicht, warum „es sich lohnt, anständig zu sein“, wie der Held der Ausstellung es ausgedrückt hatte.