U N S E R E V E R A N S T A L T U N G E N
POLEN HAT GEWÄHLT – UND NUN?
Am 13. Oktober wählen die Menschen in Polen beide Kammern des Parlaments neu. Damit werden Weichen für die politische Zukunft unseres Nachbarlands gestellt – mit Folgen auch für Deutschland und die Europäische Union. Um die Situation nach den Wahlen erläutern zu können laden wir Sie am Dienstag den 29.10.19 um 19.00 Uhr zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Polen hat gewählt – und nun?“ ein.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen der polnischen Regierung – seit einigen Jahren angeführt von der Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) – und der Bundesregierung sowie EU-Organen. Dabei ging es um Fragen der europäischen Migrationspolitik, das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg, aber auch um die Gefährdung einer unabhängigen Justiz in Polen, weshalb die EU-Kommission ein Verfahren zum Schutz polnischer Richter vor politischer Kontrolle eingeleitet hat.
Gut zwei Wochen nach der Wahl in Polen werden wir mit zwei Expert_innen das Wahlergebnis analysieren und darüber diskutieren, welche Auswirkungen es für die polnische Politik und die polnische Gesellschaft zu erwarten sind und welche Folgen die Wahlentscheidung für das polnisch-deutsche Verhältnis sowie für Polens künftige Rolle in der EU voraussichtlich haben wird.
Dr. Ernst Hillebrand, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Warschau
PD Dr. Agnieska Pufelska, Universität Lüneburg, Nord-Ost-Institut
Dr. Adam Traczyk, Politologe und Publizist, Gastautor bei Das Progressive Zentrum und Mitgründer und Direktor des Warschauer Think Tanks Global.Lab
Moderation: Jana Werner, Journalistin
In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Mahnmal St. Nikolai
Der Eintritt ist frei, die Anmeldung erforderlich unter: hamburg@fes.de
DIE NEUE IDENTITÄT NIEDERSCHLESIENS
Am Donnerstag, dem 7. November um 18.30 Uhr wird Emil Mendyk, Philosoph und hauptberuflich Reiseleiter über das heutige Niederschlesien, die Region in Südwestpolen, berichten, in der sich die Geschichte der Deutschen, Tschechen, Polen, Österreicher und Ukrainer in den letzten drei Jahrhunderten fokussiert. „Den Garten haben mir die Preußen weggerissen“ – sagte Maria Theresia. „Der Wilde Westen“ – meinten viele Polen. „Es war mal“ – steht auf dem Buchumschlag in vielen deutschen Buchhandlungen. Niederschlesien ist die Region mit der schnellsten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Polen, wo aber auch die Literatur und das Theater zu den bedeutendsten im Lande gehört und wo sich 25% der Schlösser und Burgen in Polen befindet. Wo die Zwerge, der Berggeist und die neusten IT-Lösungen miteinander leben. Wo die Baufirmen immer noch viel zu tun haben. Wo die Menschen die billigeren Immobilien in Deutschland suchen. Niederschlesien ist eine Region, die sich selbst immer noch sucht. Die das „familiäres Gedächtnis“ irgendwo im Osten pflegt, aber sich selbst als durchaus „westliches Land“ findet.
In seinem Vortrag wird Emil Mendyk auf viele Fragen Antwort geben, u.a Was versteht man in Deutschland unter dem Begriff „(Nieder)Schlesien“? Was wird darunter in Polen verstanden? Hat man überhaupt einen Begriff davon? Wer ist ein „Niederschlesier“? Und – ob überhaupt?
Das Treffen findet in der Hauptkirche St. Nikolai, Harvesterhuder Weg 118, am Klosterstern im Elisabeth-Coester-Saal statt.
Eintritt frei
ADVENTSFEIER
Wie schon seit vielen Jahren laden wir Sie in der Adventszeit auch in diesem Jahr zum vorweihnachtlichen Konzert in die Christ-König-Kirche in Lokstedt ein, zu dem wir diesmal einen polnischen Chor POLIFONIX aus Hamburg eingeladen haben. Der Chor entstand 2016 bei der Polnischen Katholischen Mission und besteht aus ausgebildeten Sängerinnen und Sängern: Irena Piórecka, Karolina Stachnik – Sopran, Karolina Nogal – Alt, Konrad Piórecki – Tenor, Mateusz Balsam – Bass. Die Musikbegleitung übernimmt der Dirigent der Gruppe Jaroslaw Kocik. Das Repertoire des Chores ist vielfältig; sie singen alte, romantische und moderne Musik, aber auch polnische sowie deutsche Weihnachtslieder.
Das Konzert findet am Samstag, den 30. November um 16.00 Uhr in der Christ- König-Kirche in Lokstedt, Bei der Lutherbuche 36 statt. Anschließend, ab 17.30 Uhr laden wie Sie in den Gemeindesaal zur traditionellen Adventsfeier ein. Wir werden für Sie wieder typische Gerichte der polnischen Küche vorbereiten. Bei Kerzenlicht und Getränken werden wir mit den Sängern singen, eine Weihnachtsgeschichte hören und das Zusammensein genießen.
Um besser planen zu können, bitten wir Sie, uns mitzuteilen, ob Sie teilnehmen möchten und mit wie vielen Personen Sie kommen werden. Sie können uns anrufen (040/59 49 07 oder 040 830 12 21) oder eine E-Mail senden (ha.zillmer@web.de oder krizak_viola@hotmail.com) oder sich mit dem angefügten Formular anmelden. Wir bitten um Rückmeldung bis zum 27. November 2019. Wir bitten unsere Mitglieder herzlich um eigene Beiträge – seien sie musikalischer oder literarischer Art. Bitte vorher Bescheid sagen!
Die Kirche erreichen Sie mit der U 1 (Station Kellinghusenstr.) und weiter mit Bus 22, mit der U 2 (Station Hagenbecks Tierpark) und weiter mit der Buslinie 281 bis Grandweg oder mit der U 3 (Station Hoheluftbrücke) weiter mit Buslinie 5 bis Siemersplatz, dann noch 5 Minuten Fußweg.
MARIE CURIE-SKLODOWSKA
Am 5. Dezember um 19.00 Uhr wird im Institute Francais (…)der Film „Marie Curie“ gezeigt, dessen Prämiere am 1.12.2016 war. Die Regie und das Drehbuch stammen von Marie Noëlle-Sehr, in den Hauptrollen spielen u.a. Karolina Gruszka; Arieh Worthalter; Charles Berling; André Wilms; Samuel Finzi; Izabela Kuna; Marie Denarnaud; Daniel Olbrychski. 1903 wird Marie Curie als erster Frau, zusammen mit ihrem Ehemann Pierre, der Nobelpreis für Physik verliehen. Doch lange soll das Glück der zweifachen Mutter nicht anhalten. Kurz darauf kommt Pierre bei einem Unfall ums Leben. Trotz dieses tragischen Schicksalschlag setzt sie ihre Arbeit fort und versucht sich in der von Männern dominierten Arbeitswelt durchzusetzen. Auch wenn sie eine neue Liebe in ihrem verheirateten Arbeitskollegen Paul Langevin findet, werden ihr weitere Stolpersteine in den Weg gelegt. Denn Langevins Ehefrau erfährt von der Affäre und schaltet die Pariser Presse ein, deren Berichterstattung Curies beruflichem und privatem Leben schadet. Regisseurin Marie Noelle wirft mit MARIE CURIE einen sehr intimen Blick auf das beeindruckende Leben der Wissenschaftlerin und wählt den Zeitraum zwischen der Verleihung des ersten und des zweiten Nobelpreises im Jahr 1911. In einzelnen Schlüsselmomenten schafft es Noelle gekonnt, eine starke und zielstrebige Frau zwischen harter, diskriminierender Arbeitswelt und leidenschaftlichem Liebesleben zu porträtieren. Gleichzeitig wird sie auch als liebevolle Mutter dargestellt, die sich um die Erziehung ihrer Kinder sorgt und als verantwortungsvolle Wissenschaftlerin, die immer wieder betont, wie wichtig es ist, dass der Missbrauch ihrer Arbeit mit allen Mitteln verhindert werden soll. Zu verdanken ist die Komplexität der Figur auch Karolina Gruszka, die mit ihrem Schauspiel diesen Konflikt hervorragend darstellt. Durch die Diskriminierung, die die Protagonistin von ihren männlichen Kollegen erfährt, vermittelt der Film auch eine feministische Botschaft und verleiht ihm auch heute noch Aktualität. Dank verschiedener ästhetischer Mittel wie Weichzeichner und geringer Schärfentiefe erhält der Film seinen individuellen Stil und die wunderschön in Szene gesetzten Bilder sorgen für eine zusätzliche Faszination. Mit MARIE CURIE ist Marie Noelle ein würdiges Porträt einer der wichtigsten weiblichen Wissenschaftlerinnen gelungen, die die Welt der Physik und Chemie nachhaltig und weitreichend beeinflusst hat. Und wenn man im Abspann sieht, wie Marie Curie durch das zeitgenössische Frankreich spaziert, dann spürt man, dass ein Mensch wie sie nie in Vergessenheit geraten darf.
In einem Gespräch mit Ulrike Dotzer, die die ARTE-Abteilung des Norddeutschen Rundfunks leitet, werden die interessantesten Aspekte des Films besprochen.
Die Veranstaltung findet in der Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Cluny statt.
KLAUSURTAGUNG 2020
Der Vorstand unserer Gesellschaft organisiert am Wochenende vom 18.-19. Januar 2020 eine Klausurtagung, während der wir über die Aktivitäten des Jahres 2020 beraten und einen Jahresplan erstellen werden. Falls Sie Anregungen, Ideen, Vorschläge haben, teilen Sie uns diese bitte telefonisch (Viola Krizak 040 830 12 21, Aleksandra Jeszke-Zillmer 59 49 07) oder per E-Mail (Info@dpg-hamburg.de) mit.
Die Klausurtagung findet in Schönberg bei Kiel statt. Mitglieder sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Bei Interesse teilen Sie uns das bitte bis zum 16. Dezember 2019 telefonisch oder per E-Mail mit, damit wir ggf. Zimmer für Sie reservieren können. Tagesgäste sind ebenfalls willkommen. Der Eigenbeitrag für eine Übernachtung mit Vollverpflegung wird ca. 50 Euro betragen.
PROJEKTE ANDERER VERANSTALTER
ERINNERUNGSKULTUR IN DEUTSCHLAND UND POLEN
Am Donnerstag, 28. November 2019 um 19.00 Uhr findet im Mahnmal St. Nikolai (Willi-Brandt-Str. 60) eine Podiumsdiskussion zum Thema „Erinnerungskultur in Deutschland und Polen“ statt, zu der Sie herzlich eingeladen sind.
Für die deutsch-polnischen Beziehungen ist das Jahr 2019 ein zentrales Gedenkjahr: Vor 80 Jahren begann am 1. September 1939 mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Am 1. August 1944, vor 75 Jahren, erhob sich die Polnische Heimatarmee, die Armia Krajowa im Warschauer Aufstand gegen die deutschen Besatzer.
Wie erreichen wir die Bürgerinnen und Bürger in unseren Ländern, um die Erinnerung an diese Ereignisse lebendig und aktuell zu gestalten? Welchen Sinn hat die Erinnerung an diese und andere historische Ereignisse aus der so wechselvollen polnisch-deutschen Geschichte, um die demokratische Entwicklung in beiden Ländern zu befördern und als Teil eines lebendigen Miteinanders zu gestalten?
In der gemeinsam vom Mahnmal St. Nikolai, der Landeszentrale für politische Bildung, und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Landesverband Hamburg, durchgeführten Veranstaltung diskutieren Magdalena Erdman, Leiterin des Referats für nationale Gedenkstätten im Ministerium für Kultur und Nationalerbe der Republik Polen, und Daniela Schily, Generalsekretärin des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die Moderation übernimmt Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Eintritt frei.
DAS TAL DER OBEREN NAREW
Im Februar dieses Jahres zeigte der Fotograf Martin Franz Mitgliedern und Gästen unserer Gesellschaft seine Bilder-Show „Ostpolnisches Kleinod – Das Tal der Oberen Narew und seine Dörfer“ und weckte damit bei den Zuschauern großes Interesse an einer Region Polens, die in Deutschland weitgehend unbekannt ist. Ende April konnte er dann mit Unterstützung der DPG-HH in einem der Orte des Oberen Narewtals sogar eine Fotoausstellung eröffnen, über die wir berichtet haben.
Wer die Foto-Show im Februar nicht sehen konnte oder sie noch einmal erleben möchte, hat dazu am Donnerstag, dem 28. November 2019 um 19:30 Uhr Gelegenheit. Dann wird Martin Franz auf Einladung des Europavereins Bargteheide e.V. und der VHS Bargteheide noch einmal seinen Vortrag im Stadthaus Bargteheide (Am Markt 4) präsentieren. Der Eintritt beträgt 7,50 Euro.
Aus der Ankündigung: „Holzhäuser mit schön geschnitzten Verzierungen und bunten Fensterläden prägen das Bild einiger Dörfer im dünn besiedelten Nordosten Polens. Die Narew, ein benachbarter kleiner Fluss, schlängelt sich durch bunte Uferwiesen und große Schilfgebiete. Der Fotograf Martin Franz hat die romantischen Dörfer und den Fluss mit seiner großartigen Natur zu allen Jahreszeiten besucht und daraus eine ganz persönliche Liebeserklärung an diese bezaubernde Landschaft gestaltet. In seiner Fotoserie haben die Spatzen an der Dorfstraße ihren Auf-tritt ebenso wie das Pferd mit der Egge auf dem Feld und die Libellen über dem Fluss.“
S O N S T I G E S
GEMEINSAMES WORT DER POLNISCHEN UND DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ
Die Deutsche Bischofskonferenz und die Polnische Bischofskonferenz veröffentlichten ein gemeinsames Wort aus Anlass des 80. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkriegs, der mit dem Angriff des nationalsozialistischen Deutschland auf Polen in den Morgenstunden des 1. September 1939 seinen Anfang nahm. Dieses wichtige und lesenswerte Dokument ist von den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen, Kardinal Reinhard Marx und Erzbischof Dr. Stanisław Gądecki, sowie den Co-Vorsitzenden der Kontaktgruppe der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick und Bischof Dr. Jan Kopiec, im August 2019 unterzeichnet. Der Text erinnert an die Gräuel des Krieges und an die Etappen der Versöhnung zwischen den Völkern, zu der die Kirche wichtige Anstöße gegeben habe. Abschließend mahnen die Bischöfe, „mit den Früchten der Versöhnung verantwortungsbewusst“ umzugehen und „sie nicht leichtfertig in politischem Interesse“ preiszugeben. Die Zukunft liege darin, „die Einheit Europas, das auf christlichen Fundamenten errichtet ist, zu festigen und zu vertiefen“.
Da wir die Stimmen unseren beiden Kirchen sehr schätzen, senden wir Ihnen im Anhang den vollen Text der Erklärung.
Wir wünschen Ihnen einen schönen, goldenen Herbst
und grüßen herzlich
Für den Vorstand
Viola Krizak
ANHANG
„Vor 80 Jahren begann das nationalsozialistische Deutschland den Zweiten Weltkrieg. Die ersten Bomben wurden am Freitag, den 1. September 1939 auf die Stadt Wieluń in Polen abgeworfen und verursachten schmerzhafte Verluste und Zerstörungen. Viele Zivilisten wurden getötet oder verletzt. Auch das Krankenhaus und seine wehrlosen Patienten waren betroffen. In Wieluń begann die entsetzliche Katastrophe des Zweiten Weltkrieges, die Polen und viele weitere Nationen heimsuchte. Am selben Tag griffen feindliche Schiffskanonen die Westerplatte an.
So wurde Polen das erste Opfer des Zweiten Weltkriegs und litt fast sechs Jahre lang unter der Besatzung, die mit unzähligen Gräueltaten und der zerstörerischen Politik der Vernichtung der polnischen Nation, insbesondere der jüdischen Bevölkerung, einherging.
Am 80. Jahrestag des Kriegsbeginns erinnern wir uns an sechs Millionen Polen, darunter drei Millionen Juden, die Opfer des verbrecherischen Nazisystems wurden. Wir sind uns des Schmerzes bewusst, den die Opfer und ihre Angehörigen erlitten haben und der bis heute zu spüren ist. Der Krieg verursachte weiteres großes Unheil und menschliches Leid, insbesondere hervorgerufen durch Umsiedlungsmaßnahmen: Millionen von Polen und dann auch von Deutschen wurden gezwungen, ihre Häuser zu verlassen und eine neue Heimat zu suchen.
Um dieses Leid und die schmerzhaften Erinnerungen daran zu überwinden, müssen wir uns alle aufrichtig am Prozess der Versöhnung zwischen unseren Nationen beteiligen. Dafür schöpfen wir Kraft aus dem Mut der polnischen Bischöfe, die Deutschland und Polen 1965 dazu einluden, die Wahrheit entschlossen zu suchen und Wege der Versöhnung zu beschreiten. Ihre Botschaft, von der besonders die Worte „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ bekannt sind, schlug ein neues Kapitel in den Beziehungen zwischen unseren Völkern auf, und die deutschen Bischöfe haben die ihnen entgegengestreckte Hand dankbar angenommen. Heute bringen wir all denen, die diesen ehrlichen Dialog begonnen haben, unseren tiefen Respekt zum Ausdruck.
80 Jahre nach Beginn des Krieges kann die heutige Generation in Polen und Deutschland, ja in ganz Europa viele Veränderungen zum Guten erleben. Wir sind uns jedoch bewusst, dass mit den Früchten der Versöhnung verantwortungsbewusst umgegangen werden muss; sie dürfen nicht leichtfertig in politischem Interesse preisgegeben werden. Deshalb fordern wir in diesem besonderen Moment der Geschichte, dass unsere Beziehungen nie wieder von Gewalt, gegenseitigem Misstrauen oder Ungerechtigkeit geprägt sein dürfen. Es liegt heute an uns, die Einheit Europas, das auf christlichen Fundamenten errichtet ist, zu festigen und zu vertiefen, trotz der historischen Unterschiede zwischen einzelnen Nationen und Staaten. Als Kirche betrachten wir dankbar die Initiativen, mit denen Polen und Deutschland – oft gemeinsam mit anderen Nach-barländern – den Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Wir appellieren an alle, aus der gemeinsamen Erinnerung an die von Gewalt und Unrecht belastete Vergangenheit und ebenso aus der Erinnerung an die ermutigenden Zeugnisse der Menschlichkeit Kraft und Inspiration für das weitere gemeinsame Handeln für Frieden und Einheit zu schöpfen.
Dabei vertrauen wir auf die Hilfe Gottes, dem wir unsere Nationen und alle Völker Europas sowie die ganze Erde anvertrauen. Wir rufen dazu auf, am 1. September in allen Gottesdiensten Fürbitte um Frieden in der Welt zu halten. Wir ersuchen auch alle Gläubigen, in ihren persönlichen Gebeten um die Beendigung aller Konflikte und Kriege, allen Terrors und aller Gewalt zu bitten und Frieden für alle Menschen zu erflehen. Maria, die Königin des Friedens, möge uns bei unseren Bitten und Gebeten mit ihrer Fürsprache bei ihrem Sohn Jesus Christus beistehen“.
- August 2019