Am Dienstag, 28.März2018, um 19.00 Uhr im Mahnmal St. Nikolai, Willi-Brandt-Str. 60, stellen wir Ihnen den ersten Band des Deutsch-Polnischen Geschichtsbuchprojektes „Europa- unsere Geschichte“ vor. In einem Vortrag und Gespräch wird Christiane Brandau, Mitarbeiterin des Georg-Eckert-Instituts – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig, das Geschichtsbuch vorstellen.
Monatliche Archive: November 2017
KONGRESS DER DPG BUNDESVERBAND IN POTSDAM Der 26. Jahreskongress „Nachbarschaft in der Mitte Europas“ der Deutsch-Polnischen Gesellschaften rückt immer näher! Auch in diesem Jahr bietet der DPG Bundesverband ein interessantes Programm, Diskussionen, Führungen und Musik – dieses Mal in Potsdam an. Wir laden alle Mitglieder herzlich dazu ein, an einem der größten Treffen von Akteuren, Multiplikatoren und Freunden der deutsch-polnischen Beziehungen teilzuhaben! Der Jahreskongress wird vom 10. bis 12. November 2017 stattfinden. Während des Kongresses wird bereits zum 12. Mal der DIALOG-PREIS verliehen. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband zeichnet in diesem Jahr den renommierten österreichischen Schriftsteller, Journalist und Übersetzer Martin Pollack mit dem DIALOG-Preis für sein umfassendes literarisches Werk aus.. Die feierliche Verleihung des Preises wird am 11. November 2017 im Auditorium Maximum der Universität Potsdam stattfinden. Mehr Informationen: www.dpg-bundesverband.de
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Deutsch-Polnischen Gesellschaften, ich freue mich Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das neue Projekt der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bundesverband – DIALOG FORUM – ab heute online zugänglich ist. Wir laden alle Institutionen, Vereine und Projektpartner herzlich dazu ein, sich mit unserem Portal zu vernetzen (siehe Rubrik Institutionen) und unseren Veranstaltungskalender zu benutzen. Weitere Informationen finden Sie in der nachfolgenden Pressemitteilung, die ich auch im Anhang zur Weiterverwendung beifüge. Pressemitteilung Veröffentlichung des deutsch-polnischen Medienportals „DIALOG FORUM – Perspektiven aus der Mitte Europas“ „DIALOG FORUM – Perspektiven aus der Mitte Europas“ ist ein publizistisches Medienportal, das sich mit Fragen zur politischen und kulturellen Dimension Europas auseinandersetzt. Im Kern der publizistischen Arbeit stehen die deutsch-polnischen Beziehungen. Über den bilateralen Kontext hinaus bilden aber auch jene Länder einen Schwerpunkt, die innerhalb der Europäischen Union die Gesprächsformate Weimarer Dreieck und die Viségrad-Gruppe bilden. Außerdem ist ein Teil der publizistischen Beiträge dem osteuropäischen Raum gewidmet. Im Zentrum des Portals steht zusätzlich die aktive Beteiligung der Leser, die innerhalb des Forums eingeladen werden, eigene Perspektiven auf die publizierten Texte zu verfassen. In Form von Repliken, Kommentaren oder Lesebriefen erhalten die Seitennutzer die Möglichkeit, selbst zu einer lebendigen Debattenkultur beizutragen. Ein sachlicher, respektvoller Umgang mit den Meinungen anderer ist dabei Grundsatz von DIALOG FORUM, der durch die redaktionelle Prüfung aller eingereichten Beiträge sichergestellt wird. Eine weitere Besonderheit des Medienportals ist die angestrebte grenzüberschreitende zivilgesellschaftliche Vernetzung. Institutionen, Vereine und Gesellschaften, die sich im europäischen Austausch engagieren, stellen sich vor und informieren über den interaktiven, für alle Nutzer frei zugänglichen Veranstaltungskalender über ihre aktuellen Veranstaltungen. Die europäische Zusammenarbeit auf zivilgesellschaftlicher Ebene bekommt hier eine Plattform. Alle Institutionen, Vereine und Gesellschaften sind herzlich dazu eingeladen, sich auf DIALOG FORUM zu verlinken. Hierfür kann ein Logo samt Kurzbeschreibung via E-Mail an redaktion@forumdialog.eu geschickt werden. Herausgeber des Projektes ist die Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband. Der Verein gibt bereits seit 30 Jahren das zweisprachige Magazin DIALOG heraus und erweitert mit dem Medienprojekt DIALOG FORUM seine Tätigkeit auch im Onlinebereich. Die Seite erscheint als deutsche sowie polnische Version und ist ein nichtkommerzielles Projekt, das vom Auswärtigen Amt gefördert wird. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.forumdialog.eu Kontakt: redaktion@forumdialog.eu Ansprechpartner: Arkadiusz Szczepański und Ricarda Fait Freundlich grüßt Sie Arkadiusz Szczepański — Arkadiusz SzczepanskiGeschäftsstelle Deutsch-Polnische Gesellschaft Bundesverband e.V.Schillerstraße 5910627 BerlinTel: 030-26931460 / 26551630arkadiusz.szczepanski@dpg-bv.degeschaeftsstelle@dpg-bv.dewww.dpg-bundesverband.de
REFORMATION IN POLEN und LITAUEN Die Ausstellung „Reformation in Polen und Litauen“ wurde im Mahnmal St. Nikolai in Hamburg vom 21.09. bis 19.10. gezeigt. Das Thema ist für Europa im Jahr 2017 sehr aktuell. Zum 500. Mal jährt sich die Reformation in diesem Jahr. Luther hatte sie nicht geplant. Dennoch veränderte sie Europa grundlegend – bis heute. Denn die Ideen aus Wittenberg kamen zum genau richtigen Zeitpunkt in die Welt. Die Reformation hatte auch einen großen Einfluss auf die Entwicklung in Polen. Nur wenige Menschen wissen z.B., dass der erste Staat mit lutherischem Bekenntnis ein Territorium außerhalb des römisch-deutschen Reiches war – und zwar das Herzogtum Preußen. Es entstand 1525 auf dem Gebiet des Deutschen Ritterordens. Polen-Litauen war ein Vielvölkerstaat, in dem neben Polen und Litauern Deutsche, Juden, Letten, Esten, Ukrainer, Russen und Tataren lebten. Entsprechend unterschiedlich waren die Glaubensbekenntnisse. Die meisten Regionen im heutigen Polen waren über Jahrhunderte hin entweder vom Protestantismus oder von ausgesprochener Glaubensvielfalt geprägt. Und genau diese Vielfalt gerät heute durch die Konzentration auf die Luthers Reformation etwas aus dem Blick, womit zugleich das Bewusstsein für ein in weiten Teilen evangelisch und tolerant geprägtes Ostmitteleuropa verblasst. Die Lehren Luthers breiteten sich vor allem in den Städten des zu Polen gehörenden preußischen Gebietes und im Ordensland schnell aus. Auch unter den polnischen und litauischen Adeligen fand die Reformation zahlreiche Anhänger. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde Polen-Litauen Zufluchtsort für Anhänger verschiedener protestantischer Glaubensrichtungen wie den Mennoniten, Unitariern, Polnischen Brüdern und den Böhmischen Brüdern. Die protestantische Bewegung war in Polen und Litauen also mehr als Luther. Im Zuge der Gegenreformation wurden jedoch die reformierten Kirchen zurückgedrängt. Heute bilden sie in Polen eine kleine Minderheit. Am 21.09. bei der Vernissage hat Prof. Golczewski die historischen Hintergründe der Reformation in Polen vorgestellt. Am 19. 10., am letzten Tag der Präsentation der Ausstellung wurden einige Aspekte dieses Themas vertieft. Dr. theol. Hartmut Rudolph hat die Geschichte der Reformation in Preußen und vor allem die große Glaubensvielfalt vorgestellt und die religiösen Auseinandersetzungen in Polen-Litauen am Beispiel vom Wirken des in Danzig geborenen Theologen Daniel Ernst Jablonski geschildert. In Polen mit seiner vorwiegend katholischen Bevölkerung ist in dieser Situation die Feier der 500 Jahre Reformation für evangelische Christen eine Herausforderung. Durch die „erfolgreiche“ Gegenreformation bilden die Lutheraner mit 71 000 Gemeindemitgliedern und die Reformierten mit 2500 Gemeindemitgliedern nur eine sehr kleine Minderheit im Land. Desto wichtiger ist es für sie, im Jahr des Reformationsjubiläums die wichtige Rolle des Protestantismus und der Protestanten in der Geschichte Polens öffentlich zu würdigen. Ende 2016 erklärte sich der Präsident der Polnischen Republik, Andrzej Duda, auf Bitten der Evangelisch-Augsburgischen (Lutherischen) Kirche bereit, die Schirmherrschaft über die zentrale Feier des Reformationsjubiläums in Warschau vom 26. bis 29. Oktober 2017 zu übernehmen. Eine weitere staatliche Anerkennung für das Reformationsjahr konnte nicht erreicht werden. Auch der Senat, die zweite Kammer des polnischen Parlaments, tat sich schwer mit der Würdigung des Beitrags polnischer Protestanten. Am 1. Februar 2017 konnte erst nach vielen Diskussionen und heftigem Streit eine Resolution zum Gedenken der 500 Jahre Reformation auf dem Gebiet Polens verabschiedet werden – mit 40 Ja-Stimmen, 27 Gegenstimmen und 17 Enthaltungen. In der Resolution werden namentlich zahlreiche protestantische Persönlichkeiten gewürdigt, die als Schriftsteller, Geistliche, Politiker und Offiziere eine wichtige Rolle in der Geschichte Polens gespielt haben.
Heute bekommen Sie einen Bericht von unserem Mitglied, Jan Dolny, der federführend für das Projekt „Stein der Demut“ war: „Es ist der 8. September 2017. Aus dem grauen Himmel regnet es in Strömen auf Hamburg hernieder. In den Herzen vieler Hamburger jedoch scheint dennoch der hellste Sonnenschein! Für die jungen Polizeianwärter/innen zum Beispiel, die heute in der Hamburger Polizeiakademie den ersten Jahrestag der Grundsteinlegung für das Mahnmal in einem Waldstück nahe der polnischen Kleinstadt Jozefów feierlich begehen. Die Errichtung eines Gedenksteins an der Stelle, an der am 13.Juli 1942 Angehörige des Hamburger Polizei–Reservebataillons 101 unschuldige Menschen; Kinder, Frauen und Männer ermordeten. Nur weil sie Juden waren mussten vor 75 Jahren 1500 Menschen ihr Leben lassen. Vergessen machen können die jungen Hamburger und ihre Vorgesetzten, die seit Jahren enge Kontakte zu ihren Kollegen in Lublin pflegen, die grausame Tat zwar nicht, doch sie setzten damit einen Akzent für eine hoffnungsvolle Zukunft. Auch mich, ein Mitglied unserer DPG Hamburg seit deren Bestehen, haben sie mit ihrer Geste tief beeindruckt. Rein zufällig habe ich von diesen freundschaftlichen Beziehungen unserer Polizei und der Geschichte des Gedenksteins erfahren. Über ein Jahr habe ich für diesen 8. September 2017 bewusst gelebt und gearbeitet. Ich bitte um Nachsicht, aber es war mir eine Herzensangelegenheit, diese großartige Geste der jungen Menschen vielen Hamburgern zu vermitteln.