Polen und sein „Osten“ Vortrag und Diskussion 25. November 2024, 19:00 Uhr Zurück zur Veranstaltungs-Übersicht Mahnma St.Nikolai https://www.mahnmal-st-nikolai.de/veranstaltungen/polen-und-sein-osten/ Wo liegt heute Polen in Europa? Mit der Frage nach dem „Osten“ – aktualisiert noch durch den Krieg, den Russland in der Ukraine führt – verortet Andrzej Kaluza Polens politische und gesellschaftliche Lage auf der heutigen Karte Europas. Seit dem demokratischen Umbruch 1989/90 reflektieren polnische Diskurse diese Frage, die sich geopolitisch erst einmal paradox darstellt: 1945 wurden Polens Grenzen gen Westen verschoben, dennoch verlagerte sich das Land auf der europäischen mental map, nicht nur aus der Eigensicht und aus deutscher Perspektive, mehr denn je Richtung „Osten“. Es wurde zum Teil des Ostblocks, zum Satellitenstaat der Sowjetunion, des „Ostens an sich“ – verbunden mit in Polen als barbarisch wahrgenommenen Attributen. Nach 1989 orientierte sich das Land – obgleich auf der Landkarte unverändert – nach „Westen“ und versuchte, seine neu definierten östlichen Nachbarn wie Ukraine, Belarus oder Georgien darin zu unterstützen, sich aus der postsowjetischen, russischen Einflusssphäre zu emanzipieren. Dr. Andrzej Kaluza promovierte in Politikwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M.. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Polen-Institut in Darmstadt. Dort ist er zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungen und verschiedene Publikationsprojekte. Eine Veranstaltung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg. Eintritt frei.
Mahnmals St. Nikolai
ZWEI LEBEN DER GRÄFIN MARION DÖNHOFF Donnerstag, 03.11.2022, 19:00 Uhr Kypta Mahnmal St. Nikolai Willy-Brandt-Straße 60, Hamburg Kooperation: Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg Der Eintritt ist frei. Ein Themenabend anlässlich des 20. Todestages mit Tatjana Gräfin Dönhoff, Gunter Hofmann und Adam Krzemiński Moderation: Dr. Uwe Naumann
Anlässlich des 76. Jahrestages des Beginns des Warschauer Aufstandes hatten das Generalkonsulat der Republik Polen, die Polnische Katholische Mission in Hamburg und eine poln. Pfadfindergruppe aus Hamburg am 1.8.2020 um 17 Uhr an die Grabstätte polnischer Arbeitskommandogefangenen der in Wilhelmsburg bei ihrer Zwangsarbeit umgekommenen Soldaten der Armia Krajowa, im Neuen Friedhof in Harburg eingeladen, um gemeinsam an die Gefallenen und Ermordeten zu erinnern. Aleksandra Jeszke-Zillmer, stellvertretende Vorsitzende und Hartwig Zillmer, Mitglied im Vorstand der DPG Hamburg, nahmen an der Gedenkstunde teil und legten ein Gebinde im Gedenken an die Opfer des Warschauer Aufstandes an die Grabstätte. Jedes Jahr zur „W“ –Stunde (1.8., 17 Uhr) sind Sirenen auf den Straßen von Warschau und in ganz Polen zu hören. In einer Schweigeminute würdigen die Bewohner*innen die Aufständischen und die Zivilbevölkerung.
Diese Veranstaltung wurde abgesagt! Donnerstag, 19. März 2020, 18.00 Uhr Vortrag Demokratie auf dem Prüfstand. Polen 2015 – 2020 Im Rahmen ihrer Reihe „Was wäre, wenn…? Über aktuelle Gefährdungen der Demokratie“ wirft die Landeszentrale mit diesem Vortrag einen Blick ins europäische Ausland. Die Diskussion um die Veränderungen der polnischen Politik in den letzten Jahren ist intensiv und kontrovers. Diese Debatten werden auch in Deutschland geführt und begleitet. Daher wird Prof. Dr. Dr. h.c. Wlodzimierz Borodziej (Warschau), einer der wichtigsten Historiker Polens, einen zusammenfassenden Überblick über die Entwicklungen der Politik und des politischen Diskurses in Polen geben. Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg in Kooperation mit dem Mahnmal St. Nikolai.
GEDENKTAG Am Montag, 27. Januar 2020 ab 18.30 Uhr, findet im Mahnmal St. Nikolai, Willi-Brandt-Str. 60. ein Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr mit dem Carillonkonzert, mit Werner Lamm am Spieltisch. Um 19.00 Uhr folgt eine ökumenische Andacht, die liturgisch von Hauptpastor und Propst Dr. Martin Vetter (Hauptkirche St. Nikolai) und Pfarrer Dr. Jacek Bystron (Polnische Katholische Mission) gestaltet wird. Anschließend wird die Sonderausstellung „Im Reich der Nummern, wo die Männer keine Namen haben – Haft und Exil der November – Progrom – Gefangenen im KZ Sachsenhausen“ eröffnet. Begrüßung: Klaus Francke, Förderkreis Mahnmal St. Nikolai Grußwort: David Patrician, freier Journalist und Tagungsleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Einführender Vortrag: Dr. Astrid Ley, Gedenkstätte Sachsenhausen, Kuratorin der Ausstellung Moderation: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg Musikalische Begleitung: Miriam Sharoni (Gesang) und Werner Lamm (Klavier) Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung – Politisches Bildungsforum Hamburg und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Eintritt frei.
Dienstag, 29.10.19 – Hamburg Polen hat gewählt – und nun? Veranstaltungsnummer: 239583 Informationen anfordern Anmelden Polen hat gewählt – und nun? Am 13. Oktober wählen die Menschen in Polen beide Kammern des Parlaments neu. Damit werden Weichen für die politische Zukunft unseres Nachbarlands gestellt – mit Folgen auch für Deutschland und die Europäische Union. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen der polnischen Regierung – seit einigen Jahren angeführt von der Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) – und der Bundesregierung sowie EU-Organen. Dabei ging es um Fragen der europäischen Migrationspolitik, das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg, aber auch um die Gefährdung einer unabhängigen Justiz in Polen, weshalb die EU-Kommission ein Verfahren zum Schutz polnischer Richter vor politischer Kontrolle eingeleitet hat. Gut zwei Wochen nach der Wahl in Polen werden wir mit zwei Expert_innen das Wahlergebnis analysieren und darüber diskutieren, welche Auswirkungen es für die polnische Politik und die polnische Gesellschaft zu erwarten sind und welche Folgen die Wahlentscheidung für das polnisch-deutsche Verhältnis sowie für Polens künftige Rolle in der EU voraussichtlich haben wird. Es diskutieren: Dr. Ernst Hillebrand, Leiter des Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Warschau PD Dr. Agnieska Pufelska, Universität Lüneburg, Nord-Ost-Institut (angefragt) Moderation: Jana Werner, Journalistin Veranstaltungsort: Mahnmal St. Nikolai Krypta Willy-Brandt-Str. 60 20457 Hamburg Wir bitten um Anmeldung an hamburg@fes.de oder über diesen Anmeldelink. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei. Bitte kontaktieren Sie uns, bei Fragen zur Barrierefreiheit. Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung Julius-Leber-Forum Rathausmarkt 5 20095 Hamburg Tel. 040/ 32 58 74 – 22 Mail hamburg@fes.de www.julius-leber-forum.de www.facebook.de/fes.nord Deutsch-Polnische Gesellschaft Hamburg e.V. Berner Heerweg 183 22159 Hamburg Mail: info@dpg-hamburg.de www.dpg-Hamburg.de Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V. Willy-Brandt-Straße 60 20457 Hamburg Tel. 040 / 429 033 26 Mail: huss@mahnmal-st-nikolai.de www.mahnmal-st-nikolai.de Termin Dienstag, 29.10.19 19:00 bis 21:00 Uhr Teilnahmepauschale keine Veranstaltungsort Hamburg Ansprechpartner_in Dr. Dietmar Molthagen Dietmar.Molthagen@fes.de Kontaktanschrift Julius-Leber-Forum Rathausmarkt 5 20095 Hamburg Tel. 040-325874-0
MAHNMAL ST. NIKOLAI Eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Vertrieben 1939… Deportationen von polnischen Bürgern aus den ins Dritte Reich eingegliederten Gebieten“: Mittwoch, 28. August 2019, 19.00 Uhr Lesung und Buchvorstellung Funkenflug. August 1939: Der Sommer, bevor der Krieg begann Weltgeschichte erzählt am Schicksal ihrer Protagonisten. August 1939. Flirrende Hitze in Mitteleuropa. Es könnten unbeschwerte Tage sein, aber etwas Verstörendes liegt in der Luft. Die einen sagen, ein neuer Krieg stehe bevor. Die anderen schwören, der Frieden sei sicher. In diesem unruhigen August schaut die Welt auf den Obersalzberg. Hier verbringt Adolf Hitler seinen Sommer. Von hier aus wagt er ein riskantes Spiel. Der Autor und Journalist Dr. Hauke Friederichs erzählt in seinem aktuellen Buch die Geschichte jenes Sommers, in dem die Welt am 1. September 1939 ins Chaos gestoßen wurde. Aus dem Funkenflug entstand ein Weltenbrand, und nichts war mehr wie zuvor. Eintritt frei. In Kooperation mit der Kirchlichen Gedenkstättenarbeit an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Donnerstag, 29. August 2019 Gedenkveranstaltung anlässlich des Beginns des Zweiten Weltkriegs 18.00 Uhr: Carillonkonzert, Werner Lamm am Glockenspiel 18.30 Uhr: Ökumenische Andacht in der Krypta. Liturgische Leitung: Pastorin Corinna Senf, Hauptkirche St. Nikolai, und Pfarrer Dr. Jacek Bystron, polnische katholische Mission Hamburg, musikalische Leitung: Werner Lamm, Klavier 19.00 Uhr: Vortrag und Ausstellungseröffnung mit Dr. Jacek Kubiak, Kurator der Ausstellung „Vertriebene 1939 … Deportationen von polnischen Bürgern aus den ins ,Dritte Reich‘ eingegliederten Gebieten.“ Nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 wurden die westlichen Gebiete Polens nicht nur von Wehrmacht und SS besetzt und ausgeplündert, sondern zwangsweise und völkerrechtswidrig dem Staatsgebiet des „Deutschen Reiches“ zugeschlagen. Der in diesen Gebieten lebenden polnischen Bevölkerung wurden ihre Häuser, Bauernhöfe, Unternehmen und ihr bewegliches Eigentum geraubt. Etwa 1,5 Millionen Polinnen und Polen wurden Opfer von Zwangsumsiedlungen in das südöstlich gelegene „Generalgouvernement“, von Inhaftierungen, Entrechtung und Ermordungen. Der Vortrag und die Ausstellung von Dr. Jacek Kubiak thematisieren, aus Anlass des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen, diesen bisher wenig bekannten Aspekt des NS-Terrors in den westlichen Regionen Polens. Eintritt frei. Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Die Sonderausstellung „Vertriebene 1939 … Deportationen von polnischen Bürgern aus den ins ,Dritte Reich‘ eingegliederten Gebieten.“ ist bis 29. September täglich von 10 bis 18 Uhr im Gewölbekeller des Mahnmals St. Nikolai zu sehen, freier Eintritt zur Sonderausstellung. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. August bis 29. September 2019 Sonderausstellung „Nach dem Warschauer Aufstand: Deportiert ins KZ Neuengamme“ Vor 75 Jahren begann am 1. August 1944 der Warschauer Aufstand mit dem Ziel, die Stadt von der deutschen Besatzung zu befreien. Die deutschen Verbände von SS, Polizei und Wehrmacht konnten den Aufstand jedoch niederschlagen. In großer Zahl wurden anschließend Polinnen und Polen in Konzentrationslager oder zur Zwangsarbeit deportiert. Die Ausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme stellt Schicksale von in das KZ Neuengamme und seine Außenlager deportierten Frauen und Männern vor. Der Besuch dieser Sonderausstellung ist im Eintrittspreis zum Mahnmal St. Nikolai enthalten. Donnerstag, 5. September 2019, 19.00 Uhr Vortrag Kriegsverbrecherhilfe – Wie die Bundesregierungen NS-Täter unterstützten Sie waren die einzigen NS-Täter, die eine lange Haftstrafe im westeuropäischen Ausland verbüßten: der SS-Mann Herbert Kappler, als Kommandeur der Sicherheitspolizei in Rom verantwortlich für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen, sowie die »Vier von Breda«, die maßgeblich an der Ermordung der niederländischen Juden beteiligt gewesen waren. Hochrangige deutsche Politiker, unter ihnen die Bundeskanzler Brandt und Schmidt, setzten sich für ihre Freilassung ein. Der Journalist und Historiker Felix Bohr (Frankfurt/Main) zeigt auf, wie sich in der Bundesrepublik eine einflussreiche Interessenvertretung für die NS-Täter formierte, die intensive Hilfe leistete. Eintritt frei. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Donnerstag, 12. September 2019, 19.00 Uhr Vortrag Die vergessenen Umsiedlungen 1939/41 Nicht selten beginnt die Geschichte der „ethnischen Säuberungen“ des Zweiten Weltkriegs mit der Vertreibung der Deutschen aus polnischen, tschechischen und südosteuropäischen Gebieten. Dabei begann die „ethnische Homogenisierung“ Osteuropas unter tätiger Mitwirkung des nationalsozialistischen Deutschland, der Sowjetunion und anderer Staaten in der ersten Phase des Zweiten Weltkriegs und bot damit auch den Vorwand für die chaotische Deportation von Juden und Polen aus den dem Deutschen Reich angeschlossenen Gebieten. Prof. em. Dr. Frank Golczewski (Hamburg) erläutert diese Vorgänge und zeigt die historischen Zusammenhänge auf. Eintritt frei. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Donnerstag, 19. September 2019, 19.00 Uhr Vortrag Dimensionen der Mittäterschaft – Die europäische Kollaboration mit dem Dritten Reich Erst 75 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs erschien die erste Studie über die europäische Kollaboration mit dem Dritten Reich. Die Ausgangsthese des Autors lautet: Ohne schonungslose Aufarbeitung des Mitmachens und Mittuns mit den Deutschen bis hin zum Mord an den Jüdinnen und Juden wird es kein gemeinsames europäisches Narrativ und keine gemeinsame europäische Erinnerungskultur als das identitätsstiftende Element eines Europa von Morgen geben. Der Historiker Dr. Klaus Kellmann (Kiel) stellt seine umfassende Untersuchung zu allen 24 von der deutschen Wehrmacht besetzten Staaten vor. In seinem Vortrag geht es nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Gegenwart und Zukunft des ganzen Kontinents. Eintritt frei. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Donnerstag, 26. September, 2019, 19.00 Uhr Vortrag Der nationalsozialistische „Mustergau“ Wartheland in Fotografien von Deutschen und Polen Mit der deutschen Besatzung Polens im Herbst 1939 verlor die polnische Gesellschaft ihre Meinungs- und Pressefreiheit. Was das für das Fotografieren bedeutete, zeigt der Vortrag der Medienwissenschaftlerin Dr. Miriam Arani (Frankfurt/Main) mit zahlreichen Bildbeispielen aus einem Gebiet Polens, das während des Zweiten Weltkriegs zu einem Gau des Deutschen Reiches wurde. Eintritt frei. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
GEDENKVERANSTALTUNG Am Montag, 28. Januar 2019 um 19.00 Uhr findet in der Krypta des Mahnmals St. Nikolai (Willi-Brandt-Str. 60) eine Gedenkveranstaltung anlässlich der Befreiung des KZ Auschwitz mit einer Andacht, Ausstellungseröffnung und Musik: Ökumenische Andacht mit Hauptpastor und Propst Dr. Martin Vetter (Hauptkirche St. Nikolai) und Pfarrer Dr. Jacek Bystron (Polnische Katholische Mission) Eröffnung der Sonderausstellung „Nur die Sterne waren wie gestern“, Henryk Mandelbaum, Häftling im Sonderkommando von Auschwitz 1944/45 Einführung: Karin Graf, Autorin und Mitarbeiterin des Bildungswerks Stanislaw Hantz e.V. Musik: Meret Fiedler (Fagott) und Rikako Oka (Klavier) Henryk Mandelbaum (1922 – 2008) war Häftling im Sonderkommando von Auschwitz, einer von hunderten jüdischer Sklavenarbeiter in der Todeszone. Das Sonderkommando musste bei den Krematorien in Auschwitz-Birkenau arbeiten: die Leichen der Ermordeten aus den Gaskammern schleppen, ihnen die Haare abschneiden und die Goldzähne herausbrechen. Die Ausstellung stellt den Menschen Henryk Mandelbaum vor. Wie hat ihn sein kurzes 20-jähriges Leben in einer armen jüdischen Familie in Polen geprägt, bevor ihn die Gestapo schnappte? Was hat er in Auschwitz gesehen, erlebt, wie überlebt? Wie hat er aus der Einsamkeit seiner grauenhaften Erfahrungen ins Leben zurückfinden können? Was hat Auschwitz aus ihm gemacht und was hat er aus seinen Erfahrungen gemacht? Eindringliche Fotografien und knappe Texte geben ganz persönliche Antworten auf diese Fragen. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Bildungswerks Stanislaw Hantz e.V. in Kassel, der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim (Polen) und des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie, Regionalgruppe Nordhessen-Südniedersachsen. Eintritt frei. Die Sonderausstellung wird bis zum 25. Februar 2019 gezeigt.
Warnsignale aus dem Osten – eine Debatte um die deutsche Demokratie 100 Jahre nach der Novemberrevolution und der Geburt der ersten deutschen Republik wird eine zunehmend erhitzte öffentliche Debatte um die Werte, Ausprägung, die Realitäten und die Gestalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung geführt. Diskussionen haben sich aus den Parlamenten bis weit in die Gesellschaft und auf die Straßen verlagert. Der demokratische Diskurs wird in Randbereichen gedehnt bis zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung, die die Grundfesten der Demokratie in Deutschland in Frage stellt. Gern bemüht wird dabei auch wieder die vorgebliche Unterscheidung in die sog., „alten“ und die „neuen“ Bundesländer. Dies geht bis zum Verdacht eines schwächeren demokratischen Konsenses in den östlichen Bundesländern. Nicht zuletzt auch nach den Ereignissen in Chemnitz drängen sich besorgniserregende Fragen auf: Wie steht es um die demokratische Kultur in unserem Land? Hat die traditionelle Rolle repräsentativer Demokratie in Deutschland eine Zukunft oder müssen ganz neue Wege demokratischer Partizipation eingeschlagen werden? Es diskutieren: Frank Richter, Bürgerrechtler und ehemaliger Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen Albrecht von Lucke, Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik Moderation: Birgit Langhammer (NDR info) Eintritt frei. Eine gemeinsame Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Mahnmals St. Nikolai
FINISSAGE DER BARTOSZEWSKI-AUSSTELLUNG Am 20. November findet die Finissage der Ausstellung „Bartoszewski (1922 – 2015) Widerstand-Erinnerung-Versöhnung“ statt, zu der wir Sie herzlich einladen. Bereits seit dem 4. Oktober ist im Mahnmal St. Nikolai die Wanderausstellung zum Leben und Wirken des polnischen Intellektuellen, Politikers und streitbaren Europäers Władysław Bartoszewski zu sehen. Als einer der bedeutendsten europäischen Denker des 20. Jahrhunderts und eines Mahners und aktiven Streiters für die polnisch-deutsch-jüdische Versöhnung hat Bartoszewski aus seinem Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die deutsche Besatzungsherrschaft in Polen wegweisende Rückschlüsse zur europäischen Integration gezogen. Sein Ziel einer dauerhaften Friedensordnung in Europa hat die Zeit des Umbruchs in Polen am Ende der 1980er Jahre und den Aufbau eines demokratischen und gleichberechtigtem Miteinanders von Polen und Deutschland sowie von Deutschen und Polen nachhaltig geprägt. Seine Maßstäbe von Humanität und Versöhnung aus dem grauenhaften Erleben des Zweiten Weltkriegs hat er in vielen Büchern und Artikeln veröffentlicht. Die Hamburger Finissage in Anwesenheit und mit einem Grußwort des Ersten Bürgermeisters, Dr. Peter Tschentscher, ist ein Meilenstein dieser Wanderausstellung, die in den folgenden Monaten deutschlandweit gezeigt werden wird. In de r Veranstaltung werden die zahlreichen Besuche von Bartoszewski in Hamburg geschildert Mit den Fragen, „Was kann man von diesem außergewöhnlichen Menschen lernen?“ und „Welches Erinnern gilt es zu bewahren – in Polen, Deutschland und Europa?“ wird ein besonderer Blick in die Zukunft gerichtet. Um 14.30 Uhr ist eine Führung durch die Ausstellung mit dem Kurator Marcin Barcz vorangestellt; diese kann ohne Anmeldung besucht werden. Um 15.30 Uhr werden neben dem Ersten Bürgermeister der Vorsitzende des Förderkreises des Mahnmals St. Nikolai, Klaus Francke, Piotr Golema, Generalkonsul der Republik Polen (angefragt) sowie die Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg, Dr. Viola Krizak die Gäste begrüßen. Es folgt ein kurzer Bericht von Marcin Barcz, dem langjährigen persönlichen Referenten Bartoszewskis und Kurators der Ausstellung. Bettina Schaefer, Herausgeberin des Buches: „Für Freiheit kämpfen – selbstbestimmt leben. Erinnerungen an Władysław Bartoszewski“ wird Ausschnitte aus dem Buch lesen. Danach wird der Bericht: „Ein Pole sieht die Bundesrepublik“, eine NDR-Reportage über Władysław Bartoszewskis Besuch am 18.07.1966 in Hamburg, vorgeführt. An der anschließenden Podiumsdiskussion nehmen Manuell Sarrazin, MdB, Vorsitzender der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe, Prof. Dr. Frank Golczewski von der Universität Hamburg und Anita Baranowska-Koch, Mitglied der Berliner Bartoszewski-Initiative teil. Die Gesprächsrunde wird von Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Leiterin der Landeszentrale für politische Bildung, moderiert. Für die musikalische Begleitung sorgt Lucja Wojdak auf dem Cello. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin, der Bartoszewski-Initiative, der Landeszentrale für politische Bildung, Stiftung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit; gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung. Eintritt ist frei.
BUCHVORSTELLUNG : LESEBUCHLEXIKON – POLNISCHE SPUREN IN DEUTSCHLAND Polen in Deutschland – das ist eine Geschichte mit unendlich vielen Facetten. Ein umfangreiches „Lesebuchlexikon – Polnische Spuren in Deutschland“, das im März 2018 erschienen ist, zeigt nun an ausgewählten Beispielen auf unterhaltsame und lehrreiche Weise, wie Polinnen und Polen, „polnische“ Orte oder Erinnerungen, Geschichte und Gegenwart Deutschlands prägen.
Zum 100. Jahrestag der wiedererlangten Unabhängigkeit Polens: Veranstaltungen im Herbst 2018 in Hamburg Sonntag, 30.09. Busfahrt zu Stätten der polnischen Kultur und Geschichte in Hamburg 12.00 – ca. 19.30 Uhr Abfahrt: 12.00 Uhr, Parkplatz Shell-Tankstelle Dammtor-Bahnhof Kontakt: DPG Hamburg: ha.zillmer@gmx.de Sonntag, 30.09. Polski Festiwal im Delphi Showpalast, Eimsbütteler Chaussee 5 15.00 – 22:Uhr Kontakt: Jolanta Barcik; www.jola-show-band.de 10.09. – 25.10. Elbphilharmonie, Konzertreihe „My polish Heart“ mit vielen polnischen Musikern und polnischer Musik; Info: www.elbphilharmonie Montag, 01.10. Laeiszhalle, Gr. Saal – “Symphonische Reisen mit Karłowicz” mit Anna Maria 20.00 Uhr Staśkiewicz (Violine) und Michael Maciaszyk (Dirigent), Konzert unter der Schirmherrschaft des Generalkonsuls der Republik Polen in Hamburg Fr. + Sa., 12. + 13.10. STAR Jazz Festival – Club der Kontinente im Miralles-Saal der Staatl. 19.30 Uhr Jugendmusikschule, Mittelweg 42; Info: www.jazzfederation.de 08.10 – 20.11. Ausstellung „Bartoszewski 1922 – 2015. Widerstand – Erinnerung – Tägl. 10.00 – 17.00 Uhr Versöhnung“, Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Str. 60; Info: Tel. 040 37 11 25 (Mahnmal) und info@dpg-hamburg.de Dienstag, 16.10. Vernissage zur Ausstellung „Bartoszewski 1922 – 2015. 19.00 Uhr Widerstand – Erinnerung – Versöhnung“, Krypta des Mahnmals St. Nikolai, Willy-Brandt-Str. 60; Info: Tel. 040 37 11 25 (Mahnmal) und info@dpg-hamburg.de Mittwoch, 24.10. Übergabe der ersten beiden Bände des deutsch-polnischen Geschichtsbuches 13.00 Uhr an Hamburger Schulen durch Schulsenator Thies Rabe, Irena-Sendler-Stadtteilschule in Wellingsbüttel, Pfeilshof 20 Kontakt-Mail: irena-sendler-stadtteilschule@bsb.hamburg.de Mittwoch, 24.10. Polen in Deutschland – Polnische Spuren in Deutschland, Buchvorstellung mit 19.00 Uhr Dr. Peter-Oliver Loew und Dr. Rüdiger Ritter, Krypta des Mahnmals St. Nikolai; Info: Landeszentrale für politische Bildung, Tel.: 040 428 234 802. Freitag, 26.10. Mazowsze in Hamburg – Tanz- und Gesang, Laeiszhalle, gr. Saal 20.00 Uhr Info: Tel.: 040-357 66666. Montag, 29.10. Elbphilharmonie – I, Culture Orchestra 20.00 Uhr Als Kulturprojekt der Östlichen Partnerschaft setzt sich aus jungen hochtalentierten Musikern aus Polen, Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Moldau und der Ukraine zusammen. In Hamburg spielen sie: Violinkonzert Nr. 1 des polnischen Komponisten Karol Szymanowski, Krzysztof Pendereckis »Polonaise« und als Abschluss – »Le sacre du printemps« von Igor Strawinsky. Freitag, 09.11. St. Marien-Dom – Heilige Dankmesse anl. des 100. Jahrestages der 18.15 Uhr wiedererlangten Unabhängigkeit. Leitung: Der Erzbischof von Hamburg Dr. Stefan Heße Samstag, 10.11. TYSKIE Polonia Music Festival mit Beata Bajm, Ich Troje u.a., 17.00 Uhr Barclaycard Arena, Sylvesterallee 10; Kontakt: www.poloniafestival.de Montag, 12.11. Deutsch-polnisches Konzert mit dem Wandsbeker Sinfonie Orchester 19.00 Uhr und den Chören Collegium Maiorum, Szczecin/Stettin, dem Itzehoer Konzertchor und dem Kammerchor Uetersen, Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1; Mail: kontakt@wso-hamburg.de Dienstag, 20.11. Finissage der Ausstellung „Bartoszewski 1922-2015. Widerstand – Erinnerung 15.30 Uhr – Versöhnung“ mit dem Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Krypta des Mahnmals St. Nikolai, Willy-Brandt-Str. 60; Info: 040-37 11 25 (Mahnmal) und info@dpg-hamburg.de Mittwoch, 05.12. Krypta des Mahnmals St. Nikolai – Diskussionsveranstaltung zum Thema: 19.00 Uhr “Überwindung der kommunistischen Hinterlassenschaft und Einflüsse nach der Wende in Polen und Deutschland” mit Journalistin Frau Olga Doleśniak- Harczuk und stlv. Vorsitzender der CDU/CSU Bundestagfaktion Herrn Arnold Vaatz (MdB). Eintritt frei.
GEDENKVERANSTALTUNG ZUM BEGINN DES ERSTEN WELTKRIEGS Am Donnerstag, den 30. August 2018 findet im Mahnmal St. Nikolai (Willi-Brandt-Str. 60) eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Beginns des Zweiten Weltkriegs statt. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr mit einem Carillonkonzert von Werner Lamm. Um 18.00 Uhr gibt es in der Krypta eine ökumenische Andacht unter der liturgischen Leitung von: Dr. Martin Vetter (Propst und Hauptpastor an der Hauptkirche St. Nikolai) und Pfarrer Dr. Jacek Bystron, ( Polnische Katholische Mission Hamburg, durchgeführt. Für die musikalische Begleitung wird Werner Lamm am Klavier sorgen. Um 18.30 Uhr hält Dr. Christoph Kienemann einen Vortrag zum Thema: „Der koloniale Blick gen Osten – Osteuropa im Diskurs des Deutschen Kaiserreiches von 1871“ Der Osten Europas war für die Deutschen im 19. Jahrhundert die ideale Projektionsfläche für die eigenen kolonialen Ambitionen. Für den Oldenburger Historiker, Sozialwissenschaftler und Journalisten Dr. Christoph Kienemann, stellt sich damit die Frage: Lag das deutsche Indien in Polen? Im Kaiserreich galt Osteuropa vielen Deutschen als unzivilisiert, chaotisch, primitiv und auf deutsche Kulturleistungen angewiesen. Kienemann analysiert den deutschen Osteuropadiskurs hinsichtlich der Frage, ob er als kolonialer Diskurs gelesen werden muss. Auf diese Weise zeigt sich nicht nur, dass Osteuropa für viele Deutsche ein Sehnsuchtsort kolonialistischer Phantasien war, sondern dass der östliche Teil Europas eine viel größere Bedeutung für die kolonialen Ambitionen der deutschen Gesellschaft um 1900 besaß, als ihm bisher zugeschrieben wurde. Gerade im Hinblick auf die Bemühungen Hamburgs um die Neubewertung seiner Erinnerungskultur und der Aufarbeitung des kolonialen Erbes, von dem die Hansestadt und der Hafen direkt profitierten, ist diese Sicht eine wichtige aktuelle Facette. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, dem Mahnmal St. Nikolai und der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg e.V. statt. Der Eintritt ist frei.
DEUTSCH-POLNISCHE ERINNERUNGSORTE Am 7. Juni 2018 um 19.00 Uhr findet im Mahnmal St. Nikolai (Willi-Brandt-Str. 60) eine Veranstaltung zum Thema: „Deutsch-Polnische Erinnerungsorte“ statt. Sie sind nicht topographisch gemeint, sondern speisen sich aus vielen Facetten. „Erinnerungsorte – Lieux de Memoire“, sind ein Konzept des französischen Historikers Pierre Nora. Er identifiziert damit solche grundlegenden Denkmäler, Orte, Straßen, Speisen, Bücher, Lieder, Symbole, Dichter, Komponisten, Wissenschaftler, Sportereignisse und vieles mehr, die eine bestimmte, über die individuelle Erinnerung hinausgehende Wirkung haben. Vielmehr sind sie Teile einer (durchaus nach Generationen und Herkunft verschiedenartig stark ausgeprägten) Gemeinsamkeit einer Gesellschaft. Sie können politisch, alltäglich, historisch, trivial und noch vieles mehr sein. Goethe und Mickiewicz sind genau solche Erinnerungsorte wie „Das Wunder von Bern“ oder „Wembley 1973“. Nachdem eine vielbändige Reihe deutsch-polnischer Erinnerungsorte vorliegt (Hrsg. Hans Henning Hahn und Robert Traba), ist 2018 ein „Best of“ mit zwanzig Erinnerungsorten für die politische Bildung und die Demokratiebildung im Schöningh-Verlag erschienen. Zeit also, sich dieses Themas einmal genauer anhand von Bildern und Beispielen anzunehmen. Vortrag und Gespräch: Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg. Sie hat Osteuropäische und Neuere Geschichte sowie Slawistik studiert. Seit 2004 ist sie Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg. Ihre wissenschaftlichen Spezialgebiete sind Ostmitteleuropa, Minderheitenfragen im 19./20. Jahrhundert und die deutsch-polnischen Beziehungen. Seit 1999 hat sie einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg inne. Eine Veranstaltung der deutsch-polnischen Gesellschaft Hamburg in Kooperation mit dem Mahnmal St. Nikolai und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Der Eintritt ist frei.
Mittwoch, 25. April 2018, 19.30 Uhr Hans Leip – Texte und Gedichte Lesung mit Kai Maertens und Nils C. Freytag, Graphic Novel Recordings von Tina Nispel Der Schriftsteller Hans Leip (1893 bis 1983), Autor des bekannten Gedichts ‚Lili Marleen‘, versetzt uns durch seine Texte und Gedichte (u.a. ‚Die Hafenorgel‘ und ‚Fähre VII‘) in das Hamburg der 1920er und 30er Jahre zurück und vermittelt einen mehr als amüsanten Blick auf das damalige Lebensgefühl. Während der Lesung wird die Hamburger Grafikerin Tina Nispel das Gehörte spontan in kleine gemalte Kunstwerke übersetzen, die am Ende des Abends zu Gunsten des Mahnmals St. Nikolai versteigert werden. Eintritt € 6,- / ermäßigt € 4,-. Kartenreservierung unter Tel. 040-371125 oder info@mahnmal-st-nikolai.de.
23. Januar bis 29. März 2018 – täglich 10.00-17.00 Uhr Sonderausstellung: „Aktion Reinhardt – Sie kamen aus dem Ghetto und gingen ins Unbekannte“ Sobibor ist neben Belzec und Treblinka einer jener vergessenen Orte der »Aktion Reinhardt«, der Tarnname der Nationalsozialisten für die vollständige Ermordung der Jüdinnen und Juden im Generalgouvernement (heutiges Ostpolen). In den Jahren 1942 bis 1943 wurden mehr als 1,5 Millionen Menschen in der »Aktion Reinhardt« ermordet, darunter 50.000 Sinti und Roma. Allein in Sobibor wurden 170.000 aus ganz Europa deportierte Juden und Jüdinnen direkt nach ihrer Ankunft ermordet. Der Häftlingsaufstand und das Nahen der Roten Armee beendeten das Morden dort. Die Ausstellung wurde von der Gedenkstätte Majdanek erarbeitet. In ihrer Installation „a place of murder and the sky is blue“ nähert sich die Bielefelder Künstlerin Raphaela Kula den Möglichkeiten und der Bedeutung von Gedenken mit Blick auf die heutige Zeit an. Mit den Mitteln der Kunst reflektiert sie gesellschaftlich relevante Themen und entwickelt für bestimmte Fragestellungen und Auseinandersetzungen eine eigene Form und Ausdrucksweise. Die Installation wurde anlässlich der Ausstellung „Aktion Reinhardt“ im Mahnmal St. Nikolai Hamburg konzipiert und dort erstmals gezeigt. Raphaela Kula arbeitet seit 1999 als freie bildende Künstlerin im eigenem Atelier im Bielefelder Ostbahnhof in den Bereichen installative Malerei, Installation, Objekt, Performance. Ihre Arbeiten begegnen dem Betrachter meist partizipativ und konfrontieren mit Themen wie Raum, Zeit, Vergangenheit/Zukünftiges, Migration und unserer Verantwortung. Eintritt: € 5,- (Das Ticket berechtigt auch zum Besuch der Dauerausstellung „Gomorrha 1943“ und einer Fahrt mit dem gläsernen Panoramalift auf den Kirchturm.)
DEUTSCH-POLNISCHES GESCHICHTSBUCH Leider musste die Vorstellung der zwei Bänder des deutsch-polnischen Geschichtsbuchs „Europa- unsere Geschichte“ im November 2017 ausfallen, weil Frau Brandau, die Referentin, erkrankt war. Da das Projekt für uns sehr wichtig ist, haben wir die Buchvorstellung auf Mittwoch, den 28.März verschoben. Sie findet um 19.00 Uhr im Mahnmal St. Nikolai, Willi-Brandt-Str. 60 statt. In einem Vortrag und Gespräch wird Christiane Brandau, Mitarbeiterin des Georg-Eckert-Instituts – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig, das Geschichtsbuch vorstellen.
LESUNG MIT ANNA PIASECKA In den letzten Jahren sind viele Bücher erschienen, die junge Immigrantinnen, die aus familiären oder beruflichen Gründen aus Polen gekommen sind, geschrieben haben. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten in Deutschland haben sich die meisten von ihnen etabliert und ihren Platz in der deutschen Gesellschaft gefunden. Sie haben sich mit ihren Problemen, ihren Erfahrungen kritisch auseinandergesetzt und sie schriftlich festgehalten. Eine von ihnen ist die Autorin Anna Piasecka, die wir nach Hamburg eingeladen haben. Sie wird am Internationalen Frauentag, dem 8. März 2018, um 19.00 Uhr im Mahnmal St. Nikolai (Willi-Brandt-Str. 60) aus ihrem Buch „Bigos, ZOB und JOB“ lesen, das im Januar 2017 erschienen ist. Rätselhaft sind zwei Worte im Titel des Buches von Anna Piasecka. Was es damit auf sich hat, können Sie bei der Lesung erfahren. Anna ist in Polen aufgewachsen. Ihre familiäre Situation war kompliziert. Anna hatte kein gewöhnliches Kinderleben. Sie musste quasi vom Kleinkindalter an ein Erwachsenenleben führen. Sie bekam die Chance, in Deutschland Betriebswirtschaft zu studieren, was am Anfang schwierig war, weil Anna kein Deutsch sprach. Sie hat sich jedoch durch viele peinliche und harte Situationen durchgebissen. Später folgte ein anstrengendes Berufsleben, in dem sie immer öfter keinen Sinn sah. Der Leser entdeckt in diesem Sachbuch eine verpackte Biografie – hier wird das Schicksal einer Migration zwischen Aufbruch und Ankommen und der Suche nach einer neuen Identität und Selbstbestimmung erzählt. Anna schreibt frei von der Seele und lässt den Leser an jedem Gedanken teilhaben. Dabei bleibt sie immer authentisch und fair. Ohne große Schnörkel berichtet die Autorin von ihren Erfahrungen in Polen und in Deutschland. Dabei spickt sie ihren Text mit kritischen Fragen und regt zum Nachdenken an. Die musikalische Untermalung kommt von unserem Mitglied, der in Hamburg bekannten Sängerin Jolanta Barcik. Kooperation mit dem Mahnmal St. Nikolai. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.
Montag, 19. Februar 2018, 19.00 Uhr „Untergetaucht, um zu überleben“ Zeitzeugengespräch mit der Holocaust-Überlebenden Rozette Kats (Amsterdam) Die Niederländerin Rozette Kats, Jahrgang 1942, erfährt am Vorabend ihres sechsten Geburtstages, dass sie das Kind jüdischer Eltern ist, die den Holocaust nicht überlebt haben. Ihr Onkel, der einzige weitere Überlebende der Familie, vermag nicht, über die ermordeten Verwandten zu sprechen. Ihren Rettern und Pflegeeltern spielt Rozette das fröhliche Kind vor, doch es plagen sie Ängste und mit zunehmendem Alter auch Fragen über das Leben und Sterben ihrer Eltern. Erst Mitte der 1980er Jahre erhält Rozette Kats von ihrem Onkel ein Hochzeitsbild ihrer Eltern. Später erfährt sie, dass ca. drei Monate vor der Deportation der Eltern nach Auschwitz-Birkenau ihr Bruder geboren wurde. Es ist ein langer und schmerzlicher Prozess für Rozette Kats, mit dem Schatten der Vergangenheit leben zu lernen, der ihr vor allem durch ein vielfältiges Engagement in der Erinnerungsarbeit auf beeindruckende Weise gelungen ist. Rozette Kats erzählt im Gespräch mit Raphaela Kula (Bielefeld) über ihr Leben und die lange Suche nach der eigenen Identität. Weitere Veranstaltung mit Rozette Kats: Dienstag, 20. Februar 2018, 10.00 Uhr, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum, Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg. Anmeldung unter ulrike.jensen@bkm.hamburg.de (speziell für Schulklassen). Eintritt frei. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Die Veranstaltungen werden unterstützt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), Berlin.
Mittwoch, 14. Februar 2018, 19.00 Uhr Endstation Sobibor, Treblinka, Majdanek – Leidenswege Hamburger Juden Die Zielorte der Jüdinnen und Juden, die aus Hamburg direkt deportiert wurden, sind namentlich bekannt. Doch in den 1930er Jahren waren tausende Juden in die Nachbarländer geflüchtet, die nach dem Einmarsch deutscher Truppen zur Falle wurden. Über das Lager Westerbork in den Niederlanden oder Gurs in Frankreich wurden sie mit den einheimischen Juden und anderen Flüchtlingen in die Todeslager der Aktion Reinhardt deportiert und ermordet. Andere hatten zunächst von Hamburg aus den Deportationsbefehl in das „Altersghetto“ und „Vorzugslager“ Theresienstadt erhalten, das sich dann für etliche als Durchgangsstation nach Treblinka erwies. Dr. Beate Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden, (Einführung) und MitstreiterInnen aus dem Projekt „Stolpersteine in Hamburg – biographische Spurensuche“ stellen fünf Lebens-, Flucht- und Leidensgeschichten von Hamburger Jüdinnen und Juden vor, die den Tod in einem dieser Lager fanden. Eintritt frei.
Mahnmal St.Nikolai, Montag, 22. Januar 2018, 19.00 Uhr Ausstellungseröffnung: „Aktion Reinhardt – Sie kamen aus dem Ghetto und gingen ins Unbekannte“ Landesrabbiner Shlomo Bistritzky: Grußwort und Kaddisch Dr. Steffen Hänschen, Vortrag: Die ehemaligen Lager der „Aktion Reinhardt“. Historischer Rückblick und die Gedenkstätten heute. Raphaela Kula: die Bielefelder Künstlerin erläutert ihre Installation „a place of murder and the sky is blue“ Musikalische Umrahmung: Trio d´anches mit Stücken von Erwin Schulhoff Sobibor ist neben Belzec und Treblinka einer jener vergessenen Orte der »Aktion Reinhardt«, der Tarnname der Nationalsozialisten für die vollständige Ermordung der Jüdinnen und Juden im Generalgouvernement (heutiges Ostpolen). In den Jahren 1942 bis 1943 wurden mehr als 1,5 Millionen Menschen in der »Aktion Reinhardt« ermordet, darunter 50.000 Sinti und Roma. Allein in Sobibor wurden 170.000 aus ganz Europa deportierte Juden und Jüdinnen direkt nach ihrer Ankunft ermordet. Der Häftlingsaufstand und das Nahen der Roten Armee beendeten das Morden dort. Die Ausstellung wurde von der Gedenkstätte Majdanek erarbeitet. Nach einer Einführung zum Ablauf der „Aktion Reinhardt“ geht der Vortrag der Frage nach, was mit den Orten des Massenmordes nach Kriegsende geschehen ist. Wie hat sich die Topographie im Laufe der Jahrzehnte verändert, welche Gedenkstätten sind entstanden, welche Bildungsarbeit findet statt. Dr. Steffen Hänschen begleitet seit vielen Jahren als Mitarbeiter des Bildungswerks Stanisław Hantz e. V. Bildungsreisen an die Tatorte des Holocaust in der Region Lublin, aber auch in der Ukraine und dem Baltikum. In ihrer Installation „a place of murder and the sky is blue“, die während der Ausstellung zur Aktion Reinhardt im Mahnmal St. Nikolai zu sehen ist, versucht sich die Bielefelder Künstlerin Raphaela Kula den Möglichkeiten und der Bedeutung von Gedenken mit Blick auf die heutige Zeit anzunähern. Mit den Mitteln der Kunst reflektiert sie gesellschaftlich relevante Themen und entwickelt für bestimmte Fragestellungen/Auseinandersetzungen eine eigene Form und Ausdrucksweise. Eröffnungsveranstaltung: Eintritt frei Die Ausstellung wird gezeigt vom 23. Januar bis zum 29. März 2018, täglich 10.00 bis 17.00 Uhr. Eintritt: € 6,- (Das Ticket berechtigt auch zum Besuch der Dauerausstellung „Gomorrha 1943“ und einer Fahrt mit dem gläsernen Panoramalift auf den Kirchturm.)
Am Dienstag, 28.März2018, um 19.00 Uhr im Mahnmal St. Nikolai, Willi-Brandt-Str. 60, stellen wir Ihnen den ersten Band des Deutsch-Polnischen Geschichtsbuchprojektes „Europa- unsere Geschichte“ vor. In einem Vortrag und Gespräch wird Christiane Brandau, Mitarbeiterin des Georg-Eckert-Instituts – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig, das Geschichtsbuch vorstellen.
FILMVORFÜHRUNG zur polnisch-ostpreußischen Geschichte Am 12. Mai um 19.00 Uhr zeigen wir in der Zusammenarbeit mit dem Förderverein „Mahnmal St. Nikolai“ den Film „Morgenrot“, nach dem Drehbuch und unter der Regie von Michal Korchowiec. Sieben Jahrhunderte gehörten die Masuren zu Ostpreußen, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg in die Volksrepublik Polen eingegliedert wurden. Wer nicht floh oder ums Leben kam, musste sich anpassen. Doch wie wird man zum Beispiel in wenigen Wochen zu einer „echten“ Polin angesichts von Enteignung, Gewalt und Zwang? In seiner Familie muss es ein Geheimnis geben, das spürte der 29jähriger Maler und Bühnenbildner Michał Korchowiec seit langem. Um diesem Geheimnis näher zu kommen, produzierte er einen sehr persönlichen Dokumentarfilm: „Morgenrot“. Darin geht es um seine deutsche Oma aus Ostpreußen, die nach dem Krieg in den jetzt polnischen Masuren geblieben ist, seinen polnischen Opa, der gegen die Deutschen gekämpft hatte, und um ein uneheliches Kind, das ermordet wurde. Regisseur Michał Korchowiec ist fest entschlossen, endlich seine zum Teil verschwiegenen Familienwurzeln zu ergründen. Wie könnte das besser gehen, als seine Mutter auf eine Reise in die Orte ihrer Kindheit mitzunehmen und dort ein Treffen mit Verwandten einzurichten. Doch leicht wird das nicht. Es geht los durch enge Waldstraßen, verschlafene masurische Dörfer im Nordosten Polens, aber auch in Richtung verdrängter Geschichte. Der Regisseur durchbricht das lange Schweigen und gibt seiner Mutter und seiner Großmutter Raum, die Familiengeheimnisse und Verletzungen zu offenbaren, und zugleich zu verstehen, worauf diese historisch gründen. Im Anschluss an die Filmvorführung erläutert der Regisseur Michał Korchowiec sein Filmprojekt. Die Filmvorführung findet im Mahnmal St.Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60 statt. Eintritt € 6,-, erm. € 4,-
WEM GEHÖRT POLEN? Am Freitag, 7. April 2017, 18.00 Uhr laden wir Sie zur Ausstellungseröffnung „Wem gehört Polen?“ Propagandapostkarten aus dem Ersten Weltkrieg ein. Einleitungsvortrag von Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej, (Warschau/Jena) zum Thema „Der Große Krieg als vergessener Erinnerungsort. Polen 1914-1921“ sowie Grußworte von Prof. Boguslaw Dybas (Wien) und Prof. Dr. Rudolf Jaworski (Konstanz). Lange Zeit bestimmte der Stellungskrieg an der Westfront den historischen Rückblick auf den Ersten Weltkrieg, das dramatische Kriegsgeschehen im Osten Europas erfuhr dagegen erst in jüngerer Zeit größere Aufmerksamkeit. Eine herausragende Rolle spielte dabei einer der Hauptkriegsschauplätze: das seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zwischen Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn geteilte Polen. Alle Konfliktparteien betrieben dabei eine energische Bildpropaganda, was einen regelrechten „Krieg der Bilder“ entfachte. Das beliebte und vielfach genutzte Massenkommunikationsmittel Postkarte spielte dabei eine kaum zu überschätzende Rolle. Anhand von 60 Propagandapostkarten aus Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland, Polen und Frankreich zeigt die Ausstellung die Situation und Stimmung der Polen in dieser schicksalhaften Zeit auf und veranschaulicht ihre komplizierte Stellung in der internationalen Politik. Die Ausstellung will möglichst viele und verschiedenartige Aspekte der „polnischen Frage“ im Ersten Weltkrieg aufzeigen. Eine Ausstellung des Wissenschaftlichen Zentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Wien, Konzept: Prof. Dr. Rudolf Jaworski. Kooperationspartner sind das Mahnmal St. Nikolai die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und die Deutsch-Polnische Gesellschaft Hamburg. Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai 2017 täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr im Gewölbekeller des Mahnmals St. Nikolai zu besichtigen. Eintritt frei. BELEITPROGRAMM: Am Samstag, 22.04., 18.00 bis 2.00 Uhr findet im Rahmen der langen Nacht der Museen ein Begleitprogramm in Kooperation mit der Universität Hamburg , Bereich Public History und der Hauser Kommunikation, Berlin statt. Es werden mehrere Führungen durch die Ausstellung „Wem gehört Polen“ (18.30, 19.15, 20.15, 21,15, 0.30 Uhr) und durch die Dauerausstellung „Gomorra 1943 (19.45, 20.45 Uhr) angeboten. Der History Salm „Noch ist Polen nicht verloren“ findet vom 22.00-0.00Uhr statt. Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und dem Bereich Public History der Universität Hamburg. Kulinarisches: Herzhafte Snacks und Getränke Weitere Termine zum Begleitprogramm erhalten Sie in den nächsten Mitteilungen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Mahnmals St. Nikolai, heute möchten wir Sie auf die folgende Veranstaltung aufmerksam machen: Freitag, 27. Januar 2017, 20.00 Uhr Gedenkveranstaltung anlässlich der Befreiung des KZ-Auschwitz Andacht – Ausstellungseröffnung – Konzert Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus halten Propst und Hauptpastor Dr. Martin Vetter (Hauptkirche St. Nikolai) und Pfarrer Dr. Jacek Bystron (Polnische Katholische Mission) eine ökumenische Andacht. Im Anschluss findet die Eröffnung der Ausstellung „Erinnerte Gegenwart“ – Dokumente und Installationen zu Theresienstadt statt, in die die Künstlerin Marlies Poss einführen wird. Die Münchner Künstlerin kombiniert für die Ausstellung Dokumente ihrer Großtante Berthie Philipp, die von Hamburg aus in das KZ Theresienstadt deportiert worden war und anderer Holocaust-Überlebender mit eigenen Installationen. Sie schuf zarte Werke aus zerbrechlichen, vergänglichen Materialien, die den kindlichen Eindruck und den Schrecken vor dieser Familiengeschichte spürbar machen. Musikalische Umrahmung: „Lieder aus Theresienstadt“ Annika Westlund singt Lieder der jüdischen Komponisten Adolf Strauss, James Simon und Viktor Ullmann, die im KZ Theresienstadt interniert waren. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Kirchlichen Gedenkstättenarbeit an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme statt. Eintritt frei. Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung finden Sie im beigefügten Flyer. Die Ausstellung „Erinnerte Gegenwart“ ist bis zum 5. April 2017 täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr im Museum des Mahnmals St. Nikolai zu besichtigen (Museumseintritt). Mit besten Grüßen Dörte Huß
SIEGFRIED LENZ 90. GEBURTSTAG – MASUREN ZWISCHEN MYTOS u. WIRKLICHKEIT Als Reise- und Urlaubsregion erfreut sich Masuren mit seiner bezaubernden Seen- und Waldlandschaft in Deutschland wie in Polen seit jeher großer Beliebtheit. Die vielfach literarisch und künstlerisch verklärte Region weckt bei den Einen Erinnerungen, für die Anderen ist sie eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Wie bei keinem anderen spielt diese Faszination im Werk des 1926 im ostpreußischen Lyck geborenen Siegfried Lenz eine Rolle. Pointiert und prozesshaft ist die Auseinandersetzung des Autors mit der Heimat. Vom Erzählband „So zärtlich war Suleyken“ (1955) bis zu den Romanen „Heimatmuseum“ (1978) und „Der Überläufer“ (erschienen posthum 2016) geht es im Werk von Siegfried Lenz um seine Heimat Masuren, eine Kulturlandschaft, gefangen zwischen Erinnerungen an ein idealisiertes Kindheitsparadies und den politischen Verstrickungen und Konflikten um die ethnische und nationale Zugehörigkeit seiner Bewohner, die in den totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts endeten. Inzwischen begreift sich Masuren als Region mit einer reichen, multiethnischen Geschichte, deren Erbe tabulos und unverkrampft entdeckt, diskutiert und gelebt wird. Inwieweit dies als Grundstein für ein europäisch orien tiertes Regionalbewusstsein gelten kann oder gar, wie von der Kulturgemeinschaft „Borussia“ postuliert, als eine Bereicherung für den ganzen ostmitteleuropäischen Ostseeraum gewertet wird, diskutieren wir am Donnerstag, 27. Oktober 2016 um 19.00 Uhr mit unseren Gästen: dem Schriftsteller Artur Becker, dem Publizisten Adam Krzemiński und der Dokumentarfilmregisseurin Ulla Lachauer. Es moderiert Andreas Kossert (angefragt). Eine Veranstaltung des Kulturreferats für Ostpreußen am Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg, des Deutschen Kulturforums östliches Europa, Potsdam, der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Hamburg und des Mahnmals St. Nikolai. Der Eintritt ist frei. Veranstaltungsort: Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, Hamburg Foto: Siegfried Lenz © Ingrid von Kruse.